Platzt die HVV-Offensive?
CDU meint: Dutzende Busund Bahn- Fahrer fehlen den Verkehrsbetrieben
Mit seiner Angebotsoffensive hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ganz Hamburg verzückt. Ab Dezember sollen im ÖPNV die Taktung erhöht, größere Busse und längere Züge eingesetzt werden (MOPO berichtete). Ein HVV-Hammer – oder doch eher ein großer Bluff ?
Das meint zumindest Dennis Thering, der verkehrspolitische Sprecher der CDU. Warum? Weil Hamburgs Verkehrsbetriebe Dutzende neue Mitarbeiter einstellen müssen, um das neue Angebots-Versprechen halten zu können. „Bereits heute sind aber zahlreiche Stellen unbesetzt, was immer wieder zu Personalengpässen und Ausfällen bei Bus und Bahn führt.“
In der Tat. Am 8. Juli fielen bei der S31 mehrere Verbindungen aus, weil gleichzeitig fünf Zugführer krank waren. „Das konnten wir mit unseren Reserven nicht auffangen“, sagt ein BahnSprecher. Ein systematisches Personal-Problem gebe es aber nicht. Das bezweifelt Dennis Thering – und verweist auf die Antwort auf seine Senatsanfrage. Daraus geht hervor, dass es bei Hamburgs Verkehrsbetrieben schon heute 107 offene Stellen für Bus- und Bahnfahrer gibt. „Es ist mir ein Rätsel, wie die Verkehrsbetriebe in diesem Jahr die benötigten 321 neuen Angestellten in dieser Berufsgruppe einstellen wollen.“Durch den Fachkräftemangel sei die Angebots-Offensive zum Scheitern verurteilt.
Die Verkehrsbetriebe sehen das nicht so. Die SBahn verweist darauf, dass bis Dezember 66 Bahnfahrer-Azubis ausgelernt haben und den eigenen Bedarf trotz Fluktuation abdecken. Laut Hochbahn wird der Arbeitsmarkt zwar „enger“– Bus- und Bahnfahrer seien wegen des attraktiven Jobs aber weiter zu finden.