Hamburger Morgenpost

Platzt die HVV-Offensive?

CDU meint: Dutzende Busund Bahn- Fahrer fehlen den Verkehrsbe­trieben

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Mit seiner Angebotsof­fensive hat Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) ganz Hamburg verzückt. Ab Dezember sollen im ÖPNV die Taktung erhöht, größere Busse und längere Züge eingesetzt werden (MOPO berichtete). Ein HVV-Hammer – oder doch eher ein großer Bluff ?

Das meint zumindest Dennis Thering, der verkehrspo­litische Sprecher der CDU. Warum? Weil Hamburgs Verkehrsbe­triebe Dutzende neue Mitarbeite­r einstellen müssen, um das neue Angebots-Verspreche­n halten zu können. „Bereits heute sind aber zahlreiche Stellen unbesetzt, was immer wieder zu Personalen­gpässen und Ausfällen bei Bus und Bahn führt.“

In der Tat. Am 8. Juli fielen bei der S31 mehrere Verbindung­en aus, weil gleichzeit­ig fünf Zugführer krank waren. „Das konnten wir mit unseren Reserven nicht auffangen“, sagt ein BahnSprech­er. Ein systematis­ches Personal-Problem gebe es aber nicht. Das bezweifelt Dennis Thering – und verweist auf die Antwort auf seine Senatsanfr­age. Daraus geht hervor, dass es bei Hamburgs Verkehrsbe­trieben schon heute 107 offene Stellen für Bus- und Bahnfahrer gibt. „Es ist mir ein Rätsel, wie die Verkehrsbe­triebe in diesem Jahr die benötigten 321 neuen Angestellt­en in dieser Berufsgrup­pe einstellen wollen.“Durch den Fachkräfte­mangel sei die Angebots-Offensive zum Scheitern verurteilt.

Die Verkehrsbe­triebe sehen das nicht so. Die SBahn verweist darauf, dass bis Dezember 66 Bahnfahrer-Azubis ausgelernt haben und den eigenen Bedarf trotz Fluktuatio­n abdecken. Laut Hochbahn wird der Arbeitsmar­kt zwar „enger“– Bus- und Bahnfahrer seien wegen des attraktive­n Jobs aber weiter zu finden.

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