Elektroschocker für die Polizei?
Bisher dürfen die „Taser“nur von Spezialeinheiten genutzt werden. Linke kritisch, FDP erfreut
Aus einer Entfernung von drei bis fünf Metern schießen mit Draht verbundene Pfeile aus den „Elektropistolen“, bohren sich einen Zentimeter tief in die Haut der Zielperson. So können die Beamten Starkstrom durch die Nerven des „Getaserten“jagen, die Folge: sekundenlange Handlungsunfähigkeit.
Bisher werden diese „Taser“genannten Elektroschocker in Hamburg nur von Spezialeinheiten genutzt. Der Einsatz ist politisch umstritten, die Polizei erwägt nun aber offenbar den flächendeckenden Einsatz der Geräte. Bislang tragen nur in Berlin, Rheinland-Pfalz und Hessen Streifenpolizisten standardmäßig „Taser“mit sich.
Die Erfahrungen seien positiv. „Unsere Spezialeinheiten konnten so oft das verhältnismäßigere Mittel einsetzten, um Gewalttäter festzusetzen“, erklärt eine Sprecherin der Polizei der MOPO. Meist habe es nur Hautrötungen oder geringfügige Blutungen gegeben. Der flächendeckende Einsatz werde nun geprüft.
Auch Carl-Edgar Jarchow, innenpolitischer FDP-Sprecher, begrüßt den geplanten Einsatz: „Wir sehen im ,Taser‘ ein milderes Einsatzmittel als den Schusswaffengebrauch.“Dazu sei es eben sinnvoll, wenn alle Beamten das Gerät zur Hand hätten. Christiane Schneider von der Linken indes sieht den flächendeckenden Einsatz mehr als kritisch: „Das wäre eine echte Aufrüstung der Polizei, für die ich aktuell keinen Anlass sehe.“Studien hätten gezeigt, dass die Elektroschocker alles andere als harmlos seien, sogar zum Tod führen könnten.