Klassik in der Lagerhalle
HafenCity lockt mit „Feierabendkonzerten“
„Solch ein Abend bei uns ist stets mehr als ein Konzert“, sagt Frank-Thomas Link und lässt den Blick durch die heimelige Halle 424 im Oberhafenquartier schweifen. „Unsere Besucher kommen nicht nur schon eine Stunde vorher auf einen kleinen Snack, sondern diskutieren nachher auch noch beim Wein oder Bier die gehörte Musik.“Womit die Idee des künstlerischen Leiters des Hamburger Kammerkunstvereins aufgegangen ist: Nach der Arbeit zur „blauen Stunde“bei klassischer Musik den Tag ausklingen zu lassen, Freunde zu treffen und neue Menschen kennenzulernen.
Vor drei Jahren startete der Pianist die Reihe der Feierabendkonzerte in dem alten Industrieschuppen – inzwischen sind die einstündigen Kammermusiken an jedem dritten Mittwoch im Monat fast immer ausverkauft. Was das Publikum lockt? Zweifellos der einmalige Mix aus industriellem Flair und familiärer Atmosphäre: Stimmungsvoller ist kein Konzertort in der Stadt! Und dann sind da natürlich auch noch die abwechslungsreichen Programme, die von Mozart über Brahms (wie morgen) bis hin zu Liederabenden reichen.
Nicht selten ergänzt durch Ausstellungen, kurze Lesungen oder Musiker-Interviews. Und wo sonst kann sich das Publikum bisweilen sogar das Programm selbst auswählen?! Kein Wunder, dass Link nach bald 40 Konzerten und immer neuen Besuchern denn auch begeistert feststellt: „Es macht mehr und mehr Freude.“
➤ „Feierabendkonzerte“: Halle 424, Stockmeyerstr. 43. Nächste Termine: 18.7., 18 Uhr: „Jünglingsgesicht und Meisterantlitz“mit Klavier, Cello, Violine; 15.8., 18 Uhr: „Pas de Deux“– Mozart für zwei Pianisten