Elon Musk beschimpft Höhlentauche
Tesla-Chef attackiert britischen Retter-Helden
MAE SAI - Während in der thailändischen Tham-Luang-Höhle zwölf Kinder und ihr Trainer festsaßen und zahlreiche Taucher aus aller Welt dabei waren, die Kinder zu retten, versuchten draußen schon einige, die dramatische Situation für sich zu nutzen. Neben Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn, der schon an die touristische Nutzung der Höhle dachte, war offenbar auch Elon Musk einer von ihnen.
Der Tesla-Chef flog mit einem Rettungs-U-Boot im Schlepptau nach Thailand, bot immer wieder öffentlichkeitswirksam seine Hilfe an. Doch gebraucht wurde er nicht. Nach der geglückten Rettung äußerte sich mit dem Briten Vern Unsworth erstmals ein Taucher über das Angebot. Wenig diplomatisch befand er im Interview mit dem Fernsehsender CNN, Musk könne sich „sein U-Boot dahin schieben, wo es wehtut“.
Das Angebot des USAmerikaners sei nur ein „PR-Trick“gewesen, führte er etwas sachlicher aus. „Es bestand absolut keine Chance, dass es funktioniert.“Die steife Außenhülle des bereitgestellten UBoots sei mit rund 1,70 Metern zu lang gewesen, um Kurven und Hindernisse zu umfahren. „Es wäre nicht einmal 50 Meter weit in die Höhle reingekommen.“
Musk, der ungefragt während der Rettung zur Basis-Station der Retter in die Kammer drei vorgedrungen ist, schimpfte prompt über Twitter zurück. Er bezeichnete den Taucher als „pedo guy“, einen „pädophilen Kerl“, den er in der Höhle nie gesehen habe. Anschließend kündigte Musk an, ein Video davon zu drehen, wie sein U-Boot die gesamte Strecke bis zur Höhle, in der die Kinder festsaßen, taucht. Einen Sinn hätte das, angesichts der längst erfolgten Rettung nicht mehr. Aufmerksamkeit wäre Musk aber gewiss. Die Tweets hatte der Unternehmer später gelöscht.
Unsworth bekommt derweil Unterstützung vom dänischen Taucher Claus Rasmussen, der die Rolle des Briten bei der Rettung hervorhob: „Er war derjenige, der den Großteil der Höhle kartografiert hat.“Unsworth sei „eine der treibenden Kräfte“bei der ganzen Aktion gewesen. Der wird bald nach England zurückkehren. Dann wird er über eine Klage wegen Musks Beschimpfungen nachdenken.