So sieht man nach 8 Stunden Sport aus!
Daniel (43) ist ein Ironman.
Sechs Kilometer Laufen, danach 180,2 Kilometer Radfahren und als Draufgabe noch einen Marathon von 42,195 Kilometern bei Temperaturen von um die 30 Grad durch die Hamburger City – wer ist nur so verrückt? Sehr viele! Beim Ironman gingen gestern 2150 „Eisenfrauen“und „Eisenmänner“an den Start. Einer davon war Daniel Pacher. In der MOPO schildert der 43 Jahre alte Hamburger seine mentale Berg- und Talfahrt durch die Tortur von 8:28,58 Stunden.
Die Strapazen stehen dem drahtigen Mann mit der Startnummer 1540 ins Gesicht geschrieben, als er durch den Zielbereich stakst. Schweißtropfen perlen von der Stirn, die Augen sind tief gerötet – doch innerlich berstet der Fahrlehrer, um dessen Hals eine Goldmedaille baumelt, gerade vor Glück und Stolz. Er kann es nur noch nicht ganz so zeigen.
Auf Rang 63 ist Pacher ins Ziel gekommen. In seiner Altersklasse AK 40 ist er Vierter. Und damit ist etwas verbunden, woran er niemals gedacht hatte: die Qualifikation für die Ironman-WM in Kona auf Hawaii im Oktober. „Das ist unglaublich. Eigentlich wollte ich in Hamburg meinen letzten langen Ironman laufen. Aber jetzt geht es wohl nach Hawaii. Das ist ja auch nicht so schlecht“, sagte er mit einem Lächeln.
Nach einer derartigen Gefühlsregung war ihm während des Rennens, das wegen der Blaualgenkonzentration in der Alster ein Duathlon und kein Triathlon war, nicht immer zumute: „Schlimm war es nach der Hälfte der Radstrecke. Mein
Bein ist da weggeknickt. Ich musste runter vom Rad und es wieder einknicken – das ging dann bis in den Rücken. Danach lief es ziemlich gut.“
Aber nur bis zur dritten von vier Runden auf der Marathonstrecke. „Das ging nur noch über den Kopf“, sagte er. Die letzten 100 Meter seien dafür wunderschön gewesen. Pacher: „Du siehst den Nebel, hörst die Zuschauer klatschen und den Sprecher rufen: ,You are an ironman!‘. Das kriegst du alles mit.“
Die Frage, wie er seine T nahme „normalen“M schen erklären könne, l ihn schmunzeln: „Das kan du nicht erklären. Das ist ein Schwachsinn – das macht man eigentlich nicht.“