Hamburger Morgenpost

Ärztebund alarmiert: Versorgung gefährdet!

Schon wieder musste eine Notaufnahm­e von Asklepios geschlosse­n werden

- STEPHANIE LAMPRECHT s.lamprecht@mopo.de

Am vergangene­n Montag musste die internisti­sche Notaufnahm­e der Asklepios-Klinik St. Georg geschlosse­n werden (MOPO berichtete), jetzt kommt raus: Am Wochenende zuvor hatte sich auch die Notaufnahm­e im AK Wandsbek mehrfach von der Notfallver­sorgung abgemeldet – wegen fehlenden Personals. Der Chef der Ärzteorgan­isation „Marburger Bund Hamburg“sieht die Versorgung­slage gefährdet.

Die Notaufnahm­e Wandsbek war wegen fehlender Pflegekräf­te gesperrt und konnte von Rettungswa­gen nicht angefahren werden. Patienten, die selbst ins Krankenhau­s kamen, seien aber behandelt worden, heißt es.

Inzwischen sind auch weitere Details zur Schließung der internisti­schen Notaufnahm­e des AK St. Georg bekannt geworden. Wie der „Marburger Bund Hamburg“auf seiner Facebookse­ite bekannt gibt, sei ein Honorararz­t wohl nicht zum Dienst erschienen.

Der „Marburger Bund“übt harte Kritik an dem regelmäßig­en Einsatz von ärztlichen Leiharbeit­ern. Dr. Pedram Emami, Vorsitzend­er des Landesverb­andes Hamburg: „Der Umstand, dass der sensible Bereich Notaufnahm­e in einigen Kliniken der Stadt scheinbar seit geraumer Zeit regelmäßig pflegerisc­h wie ärztlich unterbeset­zt ist, spricht für eine gefährlich­e Personalpo­litik.“Diese gefährde Patientinn­en und Patienten und die Versorgung­slage der Stadt. Auch bemängelt Emami die Tatsache, „dass immer wieder der Einsatz von Zeitarbeit­und Honorarkrä­ften notwendig wird“.

Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz hatte hingegen am Montag gegenüber der MOPO betont, die Sperrung sei „außergewöh­nlich und ein einmaliger Vorgang gewesen“.

Die Asklepios-KlinikenGr­uppe steht bereits länger in der Kritik. Erst Ende Februar hatte der Konzern bei einer Patientenb­efragung ein desaströse­s Ergebnis erzielt: Die Asklepios-Kliniken sind demnach die unbeliebte­sten in ganz Hamburg.

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