Hamburger Morgenpost

„Willi“siegt bei

Der Qualifikan­t aus Georgien gewinnt Finale gegen Vorjahress­ieger Mayer. Fans feiern scheidende­n Turnierche­f

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Von LUIS VIEIRA HEINE

Zehn Jahre lang war das Turnier sein Baby, nun muss er loslassen. Der Finaltag der 112. German Open am Rothenbaum war gleichzeit­ig der letzte Arbeitstag von Michael Stich (49) nach knapp zehn Jahren als Turnierdir­ektor – und es wurde emotional!

Der letzte, der die „SiegerSchi­ffsschraub­e“von Stich überreicht bekommen hat, ist Qualifikan­t Nikoloz Basilashvi­li (25). Er ist der erste georgische Gewinner eines ATP-500-Turniers. Nach 2:12 Stunden bezwang er Vorjahress­ieger Leonardo Mayer (31) mit 6:4, 0:6, 7:5. „Es zeigt sich immer wieder, Hamburg liegt den Qualifikan­ten gut“, sagte Stich. Basilashvi­li hatte mit seiner gewaltigen Vorhand bereits überrasche­nd die deutsche Hoffnung Philipp Kohlschrei­ber (34) und den Spanier Pablo Carreno Busta (27) aus dem Turnier geworfen.

Kurios: Wie schon im Halbfinale verlor „Willi“den zweiten Satz mit 0:6, schlug aber im entscheide­nden dritten Satz zurück. „Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen“, sagte der Gewinner nach dem Spiel.

Die knapp 6000 Zuschauer auf dem Center Court feierten nach dem Spiel aber vor allem Stich. „Für mich schließt sich nach gefühlt 40 Jahren, die ich mit diesem Turnier verbunden war, ein Kreis. Es ist wie ein Abschluss, was immer die Zukunft auch bringen mag. Es war eine fantastisc­he Zeit“, sagte Stich mit tränenerst­ickter Stimme bei seiner Abschlussr­ede. Nach wie vor ist Stich der letzte deutsche Sieger am Rothenbaum, siegte 1993. „Noch kann man das nicht begreifen, das kommt dann, wenn es ein paar Tage und Wochen gesackt ist“, gab der Elmshorner einen Einblick in sein Gefühlsleb­en.

„Das schönste ist mich die Resonanz für der Fans. Die machen das Turnier zu dem was es ist – und das ist keine Platitude. Diese Woche waren immer mindestens 30 Grad und die Menschen gucken hier fünf bis sechs Stunden Tennis in der brennenden Sonne. Für uns ist das eine tolle Anerkennun­g für die Arbeit in den letzten zehn Jahren, auch wenn wir natürlich traurig sind, dass es nicht weitergeht“, so der Wimbledon-Sieger von 1991. Die Lizenz für das Turnier trägt ab dem kommenden Jahr der Österreich­er Peter-Michael Reichel (65).

Stich nahm Abschied von Turnier – und feierte ihn. emotional „seinem“das Publikum

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Richard McEvoy küsst nach dem Sieg in Winsen seinen Pokal.
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Nach zehn Jahren verlässt Michael Stich den Rothenbaum.

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