Defekte Klimaanlage: Jugendliche kollabieren auf der A1 in Reisebus
Die Kinder und ihre Betreuer waren auf dem Rückweg von einem Freizeitpark und wollten zurück ins Zeltlager. Zehn mussten ins Krankenhaus, einige waren sogar ohnmächtig
WILDESHAUSEN - Wenn die Klimaanlage ausfällt, heizen sich Räume und Autos bei der Hitze schnell auf. Das wurde am Montag auch den Insassen eines Reisebusses auf der A1 in Niedersachsen fast zum Verhängnis. Draußen hatte es um 20 Uhr noch 33 Grad, als der technische Defekt im Doppeldeckerbus auftrat. Die Temperatur stieg drastisch an. Mehrere Kinder kollabierten.
Der Bus mit 95 Kindern und Jugendlichen aus Cloppenburg war gerade auf dem Rückweg von einem Tagesausflug in einen Freizeitpark in Soltau, als die Temperatur im Fahrzeug immer weiter anstieg. Der Fahrer musste auf einem Rastplatz bei Wildeshausen anhalten. Etwa 20 Kinder hatten mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, einige seien sogar ohnmächtig geworden.
Betreuer alarmierten sofort Rettungskräfte, die kamen mit einem Großaufgebot. Sanitäter behandelten die Kinder zunächst vor Ort, zehn von ihnen (alle im Alter von 11 bis 12 Jahren) mussten anschließend in Krankenhäuser in der Region gebracht werden. Ihnen geht es mittlerweile besser. Ein Notarzt teilte noch am Montagabend mit, dass sie alle wohlauf seien.
Die anderen Kinder fuhren mit einem Ersatzbus noch in der Nacht zurück in ihr Zeltlager nach Lohne im Landkreis Vechta. Dort ereignete sich einen Tag zuvor bereits beinahe ein Unglück mit einem anderen Reisebus.
Am Sonntag kollabierte der Busfahrer (64), der 84 Kinder und Jugendliche aus NRW transportierte, mitten auf der Autobahn. Er selbst hatte den Bus mit Blick auf ein Stauende zwischen Vechta und Lohne noch abgebremst und in Richtung Standstreifen gelenkt, dann brach er zusammen. Einer der Betreuer (35) reagierte schnell und brachte das Fahrzeug auf dem Standstreifen zum Stehen. Der Busfahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Kinder wurden nicht verletzt. Sie konnten ihre Fahrt fortsetzen.