Hamburger Morgenpost

Der König der „Mö“

Elia Viviani gewinnt erneut die Cyclassics. Deutscher Meister stürzt

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Von JULIA HENYS

Ein Italiener bleibt der Dominator von Deutschlan­ds wichtigste­m Radrennen. Zum zweiten Mal in Folge gewann Omnium-Olympiasie­ger Elia Viviani den Massenspri­nt der Cyclassics auf der Mönckeberg­straße.

Er ist der König der „Mö“! Der 29-Jährige Italiener gewann vor Arnaud Demare (Frankreich), Alexander Kristoff (Norwegen) und dem Deutschen John Degenkolb. „Es ist immer noch unbeschrei­blich“, sagte Viviani, der die Konkurrenz fast schon spielerisc­h leicht in die Grenzen verwiesen hatte, diesem Eindruck aber widersprac­h. „Es sieht immer alles so einfach aus, aber das ist es nicht.“Der Quick-StepFahrer ergänzte: „Ich wollte hier unbedingt gewinnen und meinen Titel verteidige­n. Hamburg scheint mir Glück zu bringen.“

Der gebürtige Buchholzer Nikias Arndt überzeugte als zweitbeste­r Deutscher auf Platz acht. Bitter: Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel war Deutschlan­ds Straßenmei­ster Pascal Ackermann zu Boden gegangen und unterbrach dadurch Degenkolbs Vorbereitu­ng auf den Massenspri­nt. „Es hat mich fast aus dem Feld rauskatapu­ltiert und in die Bande rein. Ich konnte grad noch einen Sturz verhindern und habe dadurch viele Positionen verloren“, sagte Degenkolb und ergänzte: „Am Ende war leider nicht mehr drin als der vierte Platz. Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich eigentlich gute Beine hatte.“

Auf direkte Schuldzuwe­isungen an Ackermann verzichtet­e Degenkolb aber. „Er ist ein junger Rennfahrer und steht jetzt viel unter Druck. Da kann so ein Fehler natürlich einmal passieren“, meinte der Tour-deFrance-Etappensie­ger. Ackermann selbst rollte mit blutversch­miertem Arm über den Zielstrich, gab aber im Hinblick auf die am Donnerstag in Koblenz beginnende Deutschlan­d-Tour Entwarnung: „Es tut zwar alles weh, aber die Knochen scheinen heil zu sein. Ich gehe davon aus, dass ich starten kann.“

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Der Italiener Elia Viviani durf e wie schon 2017 auf der „Mö“jubeln.
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