Pegida-Pöbler hatte Zugriff auf Ermittlungsakten gegen Neonazis
Jetzt werden seine Kontakte zur rechtsradikalen Szene untersucht
DRESDEN - Immer neue Details über den Pegida-Pöbler, der in Dresden ein ZDF-Kamerateam daran hindern wollte, eine Demo der Rechten zu filmen: Jetzt kam raus, dass er als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen auch Zugriff auf sensible Polizeidaten hatte, etwa auf Ermittlungsakten gegen Rechtsradikale oder das Zentrale Ausländerregister der sächsischen Polizei. Interne Ermittlungen, so der MDR, sollen die Kontakte des Mannes zur rechten Szene ausleuchten. Der Pöbler wurde zu einer ersten Anhörung aus dem Urlaub zurückzitiert.
Ein jetzt aufgetauchtes Video zeigt den Pegida-Pöbler während der Demonstration gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei deren Besuch vergangene Woche in Dresden mitten in einer Gruppe, die den Kanzlerinnen-Konvoi mit „Volksverräter“-Rufen empfing.
Nach MDR-Recherchen überprüft das LKA derzeit mögliche Verbindungen zur rechten Szene in Freital. Hintergrund: Der LKA-Mitarbeiter hatte das ZDF-Team am Rande der Demo bei den Dreharbeiten gemeinsam mit René S. gestört, dem Anführer der rechten Freitaler Bürgerinitiative „Freital wehrt sich – Nein zum Hotelheim“. Die Freitaler Gruppe macht seit 2015 gegen ein Asylbewerberheim mobil, auf entsprechenden Demos mischt auch schon mal die NPD mit. In internen Internet-Gruppen rät René S. dazu, „Asylbewerber zu zermürben“oder zu „provozieren, bis die Scheiße bauen“.
Derweil räumte die Polizei nach einem Gespräch mit dem ZDF Fehler ein. Das Kamera-Team sein zu lange festgehalten worden.