Hamburger Morgenpost

Medien: Olaf Scholz will die Steuern in Deutschlan­d deutlich erhöhen

Rentennive­au soll gesichert werden – Ministeriu­m dementiert

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BERLIN - Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) will Steuern und Abgaben erhöhen, um die Rente zu sichern. Das berichtet zumindest der „Spiegel“. Ein höheres Renteneint­rittsalter lehne er hingegen ab.

Die Steuern müssten erhöht werden, um den steigenden Rentenzusc­huss aus der Bundeskass­e zu finanziere­n, schreibt das Magazin unter Berufung auf Ministeriu­mskreise. Im Finanzmini­sterium kursierten dazu schon konkrete Vorschläge. So könnte der bereits beschlosse­ne Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s wieder rückgängig gemacht werden. Dieses Geld könnte dem Bericht zufolge ab 2025 in das Alterssich­erungssyst­em fließen. Denkbar sei den Überlegung­en zufolge außerdem eine höhere Mehrwertst­euer, schreibt das Magazin weiter.

Jeder Prozentpun­kt zusätzlich bringt dem Fiskus bis zu zwölf Milliarden Euro an Mehreinnah­men. Ein Sprecher des Bundesfina­nzminister­iums wies den Bericht allerdings zurück. „Es gibt keine Berechnung­en zu den Überlegung­en des Ministers und auch keine Pläne, den Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s zu kippen oder die Mehrwertst­euer zu erhöhen“, so der Sprecher.

Scholz hatte sich am vergangene­n Wochenende in einem Interview dafür ausgesproc­hen, das Rentennive­au – also die Altersbezü­ge im Vergleich zum Lohn – von derzeit etwa 48 Prozent bis 2040 festzuschr­eiben. Andernfall­s drohte er mit einem Rentenwahl­kampf. Bislang ist eine Sicherung des Rentennive­aus nur bis 2025 vorgesehen, für die Zeit danach soll die Rentenkomm­ission Vorschläge ausarbeite­n.

Die Union lehnte diesen Vorstoß als nicht finanzierb­ar ab.

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