Razzia auf dem Schrott-Platz
WILHELMSBURG Nikoloz W. (40) soll Autos illegal gelagert und demontiert haben
Das Geschäft auf vielen Schrottplätzen der Republik boomt dank Diesel-Skandal. Autos werden abgewrackt. Auch bei der Firma von Nikoloz W. (40) lief es über Monate hinweg offenbar prächtig. Mit der Lagerung der Schrottautos soll er es allerdings nicht so genau genommen haben. Die Polizei rückte bei ihm am Pollhorner Hauptdeich an. Um Punkt 9 Uhr „klopfen“rund 30 Beamte der Wasserschutzpolizei am Donnerstag bei W. an der Tür. Sie durchsuchen gründlich seinen Platz, seine Hallen, sein Büro und sichern dabei „umfangreiches Beweismaterial“, wie ein Sprecher der Polizei später zur MOPO sagt.
W. betreibt in Wilhelmsburg einen Autohandel und export, schlachtet alte Schlitten aus und verwertet sie. Bei der Lagerung nimmt er es aber offenbar nicht so genau – Autos werden hier einfach wie nicht passende Legosteine übereinandergestapelt, es gibt kaum ein freies Plätzchen auf dem Hof.
Seit Dezember 2015 soll er 1300 Altfahrzeuge demontiert haben – illegal. Denn: Der 40-Jährige soll nicht die passende Genehmigung nach dem Bundesemissionsschutzgesetz haben.
Dazu kommt, dass unklar ist, wie der Mann mit dem in
den Altfahrzeugen verbliebenen Betriebsstoffen umgegangen ist. Jetzt hat er ein Ermittlungsverfahren am Hals. Der Vorwurf: unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen und unerlaubtes Betreiben von Anlagen. Kein Bagatelldelikt – ihm drohen mehrere Jahre Gefängnis.
Erst im Mai kam es zu einer ähnlichen Razzia am Pollhorner Hauptdeich – nur zwei Hausnummern weiter.