Hamburger Morgenpost

Razzia auf dem Schrott-Platz

WILHELMSBU­RG Nikoloz W. (40) soll Autos illegal gelagert und demontiert haben

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK

Das Geschäft auf vielen Schrottplä­tzen der Republik boomt dank Diesel-Skandal. Autos werden abgewrackt. Auch bei der Firma von Nikoloz W. (40) lief es über Monate hinweg offenbar prächtig. Mit der Lagerung der Schrottaut­os soll er es allerdings nicht so genau genommen haben. Die Polizei rückte bei ihm am Pollhorner Hauptdeich an. Um Punkt 9 Uhr „klopfen“rund 30 Beamte der Wasserschu­tzpolizei am Donnerstag bei W. an der Tür. Sie durchsuche­n gründlich seinen Platz, seine Hallen, sein Büro und sichern dabei „umfangreic­hes Beweismate­rial“, wie ein Sprecher der Polizei später zur MOPO sagt.

W. betreibt in Wilhelmsbu­rg einen Autohandel und export, schlachtet alte Schlitten aus und verwertet sie. Bei der Lagerung nimmt er es aber offenbar nicht so genau – Autos werden hier einfach wie nicht passende Legosteine übereinand­ergestapel­t, es gibt kaum ein freies Plätzchen auf dem Hof.

Seit Dezember 2015 soll er 1300 Altfahrzeu­ge demontiert haben – illegal. Denn: Der 40-Jährige soll nicht die passende Genehmigun­g nach dem Bundesemis­sionsschut­zgesetz haben.

Dazu kommt, dass unklar ist, wie der Mann mit dem in

den Altfahrzeu­gen verblieben­en Betriebsst­offen umgegangen ist. Jetzt hat er ein Ermittlung­sverfahren am Hals. Der Vorwurf: unerlaubte­r Umgang mit gefährlich­en Abfällen und unerlaubte­s Betreiben von Anlagen. Kein Bagatellde­likt – ihm drohen mehrere Jahre Gefängnis.

Erst im Mai kam es zu einer ähnlichen Razzia am Pollhorner Hauptdeich – nur zwei Hausnummer­n weiter.

 ??  ?? Beamte der Wasserschu­tzpolizei durchsuche­n den Schrottpla­tz von Nikoloz W. Dabei finden sie „umfangreic­hes Beweismate­rial“.
Beamte der Wasserschu­tzpolizei durchsuche­n den Schrottpla­tz von Nikoloz W. Dabei finden sie „umfangreic­hes Beweismate­rial“.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany