Hamburger Morgenpost

Mach’s gut, „Mister Hitparade“

Dieter Thomas Heck stirbt mit 80 Jahren

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„Mein Leben war es, Menschen zu unterhalte­n.“Mit diesen Worten nahm Dieter Thomas Heck vor zehn Jahren Abschied von der Bühne. Jetzt muss sich die Welt von ihm verabschie­den. Der Showmaster ist am Donnerstag im Alter von 80 Jahren gestorben.

Vielen wird er als „Mister Hitparade“und „Schnellspr­echer der Nation“in Erinnerung bleiben. Als Mann, der mit seinen Sendungen ein Millionenp­ublikum unterhielt, dabei selbst Kultstatus erreichte. Mehr als ein halbes Jahrhunder­t lang stand er vor Mikrofon und Kamera, seine ersten Show-Schritte machte er in Hamburg.

Carl-Dieter Heckscher, wie er eigentlich hieß, ist noch keine sechs Wochen alt, als seine Eltern mit ihm Anfang 1938 von Flensburg nach Hamburg ziehen. Als 1943 alliierte Bomber die bis dahin schwersten Luftangrif­fe auf die Hansestadt f iegen, wird der Junge unter einer Treppe verschütte­t, aber im letzten Moment gerettet. Das Trauma hinterläss­t Spuren: Er stottert von da an.

Erst als er Gesangsunt­erricht nimmt, ändert sich das. Er tritt bei Nachwuchsw­ettbewerbe­n auf, singt in Altersheim­en, Krankenhäu­sern und Schulen.

Schließlic­h ist er

1958 bei

Peter

Frankenfel­ds Castingsho­w

„Toi, toi, toi“mit dem Titel „Hippe-dihopp, mein Mädchen“dabei. Seine Karriere nimmt ihren Lauf – gipfelt in der „Hitparade“. 183 Mal moderiert er die populäre Musiksendu­ng live aus Berlin. Seine Begrüßung „Hier ist Berlin“wird legendär. „Ich werde oft auf die Hitparade reduziert“, sagte er später: „Aber ich habe ja noch viel mehr gemacht.“

Zahlreiche Sendungen wie „Melodie für Millionen“moderierte Heck in seiner Karriere, dazu war er als Schauspiel­er aktiv. 2017 wurde er für sein Lebenswerk mit der „Goldenen Kamera“ausgezeich­net – sein letzter großer Auftritt.

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