In Brandenburg wüten die Flammen – drei Dörfer evakuiert
Hunderte Helfer verhindern Katastrophe
BERLIN – Der Wald brennt in Brandenburg, 50 Kilometer von Berlin entfernt. Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, versuchen sie von Wohngebieten fernzuhalten. Doch dabei müssen sie vorsichtig sein. Unter den Bäumen liegt alte Weltkriegs-Munition vergraben, die durch die Hitze explodieren kann.
Familien müssen ihre Häuser verlassen, ganze Dörfer werden geräumt, Feuerwehrleute arbeiten bis zur absoluten Erschöpfung. Eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder steht in Brandenburg in Flammen. In unmittelbarer Nähe liegen die Orte Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen. 500 Menschen sind durch Evakuierungen betroffen.
Bis jetzt ist unklar, warum das Feuer ausgebrochen ist. Fest steht: Die Löscharbeiten können Tage dauern, der Wind facht die Flammen immer wieder neu an.
600 Einsatzkräfte rücken zu dem Waldgebiet aus, um eine Katastrophe mit brennenden Häusern zu verhindern. Und stehen vor einem weiteren Problem: Sie wissen nicht, was im Boden lauert. Brandenburg gilt als das Bundesland, das am meisten mit Weltkriegsmunition belastet ist. Teile des Gebiets können die Einsatzkräfte deshalb gar nicht erst betreten. „Wir kommen stellenweise nicht ran, nur von befahrbaren und geräumten Wegen“, sagt ein Sprecher.
Der Mega-Brand verursacht eine immense Rauchentwicklung, die beißenden Schwaden ziehen bis nach Berlin. Anwohner sollen ihre Fenster geschlossen halten.
Die Einsatzkräfte schaffen es nach einigen Stunden, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Als die Flammen eingedämmt sind, dankt Bundespräsident FrankWalter Steinmeier den Feuerwehrleuten, die „bis zur Erschöpfung“gearbeitet haben. Und: „Unsere Gedanken sind bei denen, die in der Nacht ihre Häuser verlassen mussten.“Die ersten Betroffenen können nun zurückkehren. Einige Anwohner müssen aber womöglich noch Tage warten.