Die Kloßfabrikantin mit den zwei Leben
In der MOPO erklärt sie ihre spezielle „Tatort“-Rolle
Von der „Stromberg“-Freundin zur „robusten Roswitha“! Milena Dreißig (43, heißt wirklich so) ist die Frau für die „speziellen Rollen“. Am Sonntag spielt die Berlinerin als kuriose Geschäftsfrau mit Gedächtnisverlust groß auf – und das in der Titelrolle des neuen Weimarer „Tatorts: Die robuste Roswita“(ARD, 20.15 Uhr). Mit kuriosen „Nebenwirkungen“– wie die Schauspielerin in der MOPO bekennt.
„Ich durfte in zwei mir bis dahin verborgene Welten eintauchen“, erklärt die Blondine im Interview lachend. „Die Welt der Thüringer Klöße und die Welt der Autobahnraststätten- Toiletten.“Ihre „Tatort“-Rolle: Roswita Hassenzahl ist vor sieben Jahren verschwunden und gilt seitdem als vermisst. Die Geschäftsführerin der Kloßmanufaktur hat ihr Gedächtnis und die Erinnerung an ihre eigentliche Identität verloren.
„Ich hatte bei diesem Namen erst mal so einen Typ ,kräftige Bäuerin‘ vor Augen“, so Dreißig. „Beim Lesen des Drehbuchs ist mir dann klar geworden, dass mit ,robust‘ eine mentale Stärke gemeint ist. Roswita hat so einige hässliche Dinge durchgemacht, hat sich davon aber nie unterkriegen lassen.“
Was hat sie an dieser speziellen Figur gereizt? Die „Doppelrolle“, wie Dreißig es sieht. „Durch ihren Gedächtnisverlust hat die Frau zwei Leben gelebt, und das Schöne für mich als Schauspielerin war, dass ich somit auch quasi zwei Figuren spielen durfte.“
Ohnehin sei der „Tatort“, in dem sie jetzt schon zum dritten Mal in einer Episodenhauptrolle auftaucht, etwas Besonderes.
Milena Dreißig: „Natürlich ist es für jeden Schauspieler ein Traum, am Sonntagabend zur besten Sendezeit von Millionen von Menschen gesehen zu werden. Und das bietet der ,Tatort‘.“
Speziell der Weimarer „Tatort“. Sie möge den Krimi für die „so herrlich skurrilen, verschrobenen, außergewöhnlichen Figuren, wie es sie sonst wirklich nur selten zu sehen gibt im deutschen Fernsehen“, schwärmt Dreißig.
Kein Wunder – als Frau für die speziellen Rollen …