Pollersbeck im Vide
Kein Rot! Torwart musste aber eine viel schlimmere Nachricht verkraften
Diese Szene sorgte schon während des Spiels für reichlich Gesprächsstoff und wird sicherlich auch heute noch kräftig weiter diskutiert. Rick van Drongelen spielte kurz vor der Pause (43.) einen schlimmen Querpass genau in die Füße von Andreas Voglsammer. Der Bielefeld-Stürmer suchte den schnellen Abschluss und versuchte den Ball über Julian Pollersbeck ins HSVTor zu lupfen. Pollersbeck fing die Kugel – allerdings wohl knapp außerhalb des Strafraums. Der Schiedsrichter ließ das Spiel weiterlaufen.
„Ich habe es nicht gesehen, hatte nur im Gefühl, dass es recht knapp war. Als er geschossen hat, bin ich extra noch mal in den Strafraum zurückgesprungen. Aus meiner Sicht war es auf der Linie“, sagt Pollersbeck nach der Spiel und fügte lachend hinzu. „In der zweiten Liga gibt es halt keinen Videobeweis, das ist auch mal nicht schlecht.“
Klarer Fall von Glück gehabt. In der Bundesliga wäre Pollersbeck wohl mit Rot vom Platz geflogen. Gestern durfte er bleiben. Und hielt immer wieder stark. Seine beste Szene hatte er bei einem Freistoß von Florian Hartherz (40.), den er sensationell zur Ecke lenkte. „Ich muss auch mal was halten“, meinte Pollersbeck, der die Mannschaft nach dem Abpfiff in den Vordergrund stellte. „Es war eine Teamleistung. Jeder hat sich den Arsch aufgerissen. Das hat sich die Mannschaft verdient.“Und weiter: „Wir sind jetzt in der Zweiten Liga angekommen. Zwei Siege, zweimal zu Null. So wollen wir am kommenden Wochenende in Dresden weitermachen. Das ist unsere nächste Aufgabe.“
Nur gefeiert wurde bei Pollersbeck gestern nicht. Auch eine traurige Nachricht hatte der Keeper zu verkraften. „Ein guter Freund ist von mir vor ein paar Tagen gestorben. Er war großer HSV-Fan. Dem Sieg widme ich ihm und seiner Familie.“Manchmal ist Fußball zweitrangig.