Auch die S-Bahn-Wache trägt jetzt Kameras
Sicherheitspersonal soll vor Angriffen geschützt werden. Kritik von Datenschützer
Sie sollen an Bahnhöfen für Sicherheit sorgen, werden während ihrer Arbeit bespuckt, angepöbelt, zum Teil sogar geschlagen: Der Job der Mitarbeiter der SBahn-Wache ist gefährlich. Seit gestern sind sie nun mit Bodycams im Einsatz – zu ihrem eigenen Schutz. Kritik gibt es von Hamburgs oberstem Datenschützer.
„Bodycams sichern Beweismaterial und schützen vor Angriffen“, sagt Hans-Hilmar Rischke, Sicherheitschef der Deutschen Bahn AG. „Unsere bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv.“Gemeint sind damit die Teams aus Berlin, Köln und Nürnberg, die bereits seit Längerem mit den kleinen dunklen Gehäusen arbeiten und laut Rischke „nicht angegriffen wurden“.
Ein präventiver Effekt gehe insbesondere vom eingebauten Monitor der Kameras aus, der dem Angreifer das eigene Verhalten unmittelbar aufzeigt.
Bei einer Zweierstreife trägt jeweils ein Mitarbeiter eine kleine Kamera. Die Aufzeichnungsfunktion wird ausschließlich in eskalierenden Situationen, also beispielsweise bei einem direkten Angriff, und nach Ansage aktiviert. Die Aufnahmen werden verschlüsselt auf geschützte Server übertragen. Auf die Daten hat nur die Bundespolizei Zugriff.
Seit April 2018 gehören die kleinen Bodycams auch zur Standardausrüstung der Hamburger Polizei.
2017 sind in Hamburg laut der Deutschen Bahn 150 Mitarbeiter im Dienst angegriffen worden. „Sehr oft sind die Angreifer in Gruppen unterwegs und alkoholisiert“, sagt Pressesprecher Egbert Meyer-Lovis zur MOPO. „Einige greifen allerdings auch