Hamburger Morgenpost

Auch die S-Bahn-Wache trägt jetzt Kameras

Sicherheit­spersonal soll vor Angriffen geschützt werden. Kritik von Datenschüt­zer

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Sie sollen an Bahnhöfen für Sicherheit sorgen, werden während ihrer Arbeit bespuckt, angepöbelt, zum Teil sogar geschlagen: Der Job der Mitarbeite­r der SBahn-Wache ist gefährlich. Seit gestern sind sie nun mit Bodycams im Einsatz – zu ihrem eigenen Schutz. Kritik gibt es von Hamburgs oberstem Datenschüt­zer.

„Bodycams sichern Beweismate­rial und schützen vor Angriffen“, sagt Hans-Hilmar Rischke, Sicherheit­schef der Deutschen Bahn AG. „Unsere bisherigen Erfahrunge­n sind durchweg positiv.“Gemeint sind damit die Teams aus Berlin, Köln und Nürnberg, die bereits seit Längerem mit den kleinen dunklen Gehäusen arbeiten und laut Rischke „nicht angegriffe­n wurden“.

Ein präventive­r Effekt gehe insbesonde­re vom eingebaute­n Monitor der Kameras aus, der dem Angreifer das eigene Verhalten unmittelba­r aufzeigt.

Bei einer Zweierstre­ife trägt jeweils ein Mitarbeite­r eine kleine Kamera. Die Aufzeichnu­ngsfunktio­n wird ausschließ­lich in eskalieren­den Situatione­n, also beispielsw­eise bei einem direkten Angriff, und nach Ansage aktiviert. Die Aufnahmen werden verschlüss­elt auf geschützte Server übertragen. Auf die Daten hat nur die Bundespoli­zei Zugriff.

Seit April 2018 gehören die kleinen Bodycams auch zur Standardau­srüstung der Hamburger Polizei.

2017 sind in Hamburg laut der Deutschen Bahn 150 Mitarbeite­r im Dienst angegriffe­n worden. „Sehr oft sind die Angreifer in Gruppen unterwegs und alkoholisi­ert“, sagt Pressespre­cher Egbert Meyer-Lovis zur MOPO. „Einige greifen allerdings auch

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Sicherheit­sleute der Deutschen Bahn am Hamburger Hauptbahnh­of. Seit gestern sind die Bodycams offiziell im Einsatz.
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