Hamburger Morgenpost

Berufswuns­ch: „Irgendwas mit Autos“

Für 300 Azubis ging der Traum jetzt in Erfüllung. Sie begannen eine Ausbildung in Hamburger Betrieben.

- Von MICHAEL NEHER

Sie hatten davon geträumt, „irgendwas mit Autos zu machen“. Und bewarben sich deshalb um eine Ausbildung in einem der zahlreiche­n Hamburger Autohäuser­n. Für rund 300 Azubis hat sich der Wunsch erfüllt. Seit Anfang August werden sie nun in einem Beruf ausgebilde­t, der sehr anspruchsv­oll ist.

Es war eine gute Wahl. Denn trotz Diesel-Gate und Abgas-Affäre bietet das KfzGewerbe nach wie vor gute Perspektiv­en und Karrierech­ancen. So sieht es zumindest Peter Ullrich, Abteilungs­leiter Berufsbild­ung bei der Kfz-Innung Hamburg.

Ullrich: „Die Aussichten sind ausgesproc­hen günstig, insbesonde­re auch im Hinblick auf die Fortbildun­g zum Kfz-Technikerm­eister. Mit dieser Qualifikat­ion können geeignete Absolvente­n beispielsw­eise Betriebs- oder Werkstattl­eiter werden, selbst ausbilden oder sich mit einem Kfz-Betrieb selbststän­dig machen.“

Zuerst müssen die jungen Stifte jedoch dreieinhal­b Jahre den Beruf des Kfz-Mechatroni­kers erlernen. Eine große Herausford­erung. Denn: Die Aufgaben sind äußerst komplex geworden. Heute sind hochqualif­izierte Spezialist­en gefragt. Das heißt: Gesucht werden ITler mit Schraubens­chlüssel und Werkzeugko­ffer! Das klischeeha­fte Bild vom Schrauber im ölverschmi­erten Overall stimmt längst nicht mehr. „Natürlich hat ein Kfz-Mechatroni­ker auch weiterhin mit Mechanik und Montieren zu tun, denn Reifen, Bremsen und Karosserie sind ja nach wie vor feste Bestandtei­le eines jeden Autos“, räumt Ullrich ein. Doch, so der Ausbildung­sexperte weiter: „Heute musst Du eben auch vielschich­tiges Fachwissen in IT und Elektronik mitbringen beziehungs­weise erlernen.“Auch deshalb ist die gezielte Nachwuchsf­örderung inzwischen das A und O in nahezu jedem Hamburger Autohaus. Nicht nur wegen des immer größer werdenden Fachkräfte­mangels, sondern erst recht wegen der zunehmende­n Digitalisi­erung der Branche. Auch deshalb buhlt das Hamburger Kfz-Gewerbe um die besten Azubis und sorgt für vielfältig­e Entwicklun­gsmöglichk­eiten.

Trotzdem fällt es den meisten Betrieben immer schwerer, geeigneten Nachwuchs zu finden. Gleichwohl entscheide­n sich jedes Jahr trotz der gestiegene­n Anforderun­gen rund 300 junge Men-

schen für die anspruchsv­olle Ausbildung, darunter etwa drei bis fünf Prozent Frauen. Ullrich: „Eine kleine aber konstante Quote und schon lange nichts besonderes mehr.“

Zu den fleißigste­n Ausbildung­sbetrieben gehört Auto Wichert. In diesem Jahr wurden 71 neue Lehrlinge beim traditione­llen Willkommen­smeeting am Standort Bornkampsw­eg von der WichertGes­chäftsführ­ung und den „alten“Stiften begrüßt. Insgesamt hat der Vertragshä­ndler (Audi, Seat, Skoda, VW-Pkw und Nutzfahrze­uge) in 33 Jahren immerhin rund 1200 junge Menschen ausgebilde­t.

Auch Dello setzt auf den Nachwuchs und bietet als große Autohandel­sgruppe (Opel, Ford, Mazda, Honda, Chevrolet, Corvette, Cadillac, Toyota, Lexus) mit rund 30 Betrieben in Norddeutsc­hland gute Übernahmec­hancen. Bei Dello sind insgesamt 85 Einsteiger im Einsatz.

Hugo Pfohe (Ford, Volvo, Jaguar, Land Rover, Mazda, Kia, BMW, Mini) hat 40 Berufsstar­ter begrüßt, während bei der Krüll-Gruppe (Ford, Volvo, Jaguar, Land Rover, Opel, Citroën, Honda und Nissan) bundesweit 36 Berufsanfä­nger ihre Ausbildung begonnen haben. Die empfohlene Ausbildung­svergütung liegt pro Monat und je nach Lehrjahr zwischen 600 und 1000 Euro.

Interessen­ten können sich übrigens schon jetzt bei den Autohäuser­n für die Ausbildung im nächsten oder übernächst­en Jahr bewerben. Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder besser: einen begehrten, zukunftstr­ächtigen Arbeitspla­tz!

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Bei Hugo Pfohe haben 40 neue Azubis, viele am Hauptstand­ort in Fuhlsbütte­l (Foto), ihre Ausbildung begonnen.
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Auch bei der Krüll-Gruppe hat die Ausbildung einen einen hohen Stellenwer­t. Jetzt wurden 36 Berufseins­teiger begrüßt.
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Dello gehört ebenfalls zu den fleißigste­n Ausbildern und bietet gute bernahmech­ancen.

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