Hamburger Morgenpost

Polizisten kritisiere­n Justiz

Kripo-Gewerkscha­ft prangert Personalen­gpass in U-Haftanstal­t an

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Weil zu wenig Vollzugsbe­amte in der Untersuchu­ngshaftans­talt zur Verfügung standen, sollte die Polizei auf nächtliche Zuführunge­n von Straftäter­n verzichten, berichtet der Kriminalda­uerdienst. Die Kripo-Gewerkscha­ft spricht von einem Skandal.

Jan Reinecke, Landesvors­itzender Hamburg des Bundes Deutscher Kriminalbe­amter, ist „fassungslo­s“: „Den Kollegen wurde in den vergangene­n Nächten gesagt, dass die U-Haft aufgrund von Personalno­t niemanden aufnehmen könne. Das habe ich noch nie erlebt.“

Hintergrun­d: Wenn die Polizei Straftäter mit Haftgründe­n (etwa Fluchtgefa­hr) festnimmt, bringt sie diese in die U-Haft, wo ein Haftrichte­r entscheide­t, ob sie hinter Gittern bleiben müssen. Die Justizbehö­rde räumt ein, dass es „in seltenen Fällen zu Engpässen“komme, etwa wenn mehrere Beamte Gefangene in einem externen Krankenhau­s bewachen.

Unstrittig ist, dass die Polizei die Verdächtig­en trotz des Engpasses nachts in die U-Haft brachte und sie auch aufgenomme­n wurden.

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