Brösels Triumph So lief die Neuauflage des „Werner“-Rennens in Hartenholm
Aufgemotzte Karren, ordentlich Bölkstoff, feierwütige Fans – die Neuauflage des legendären „Werner“Rennens zwischen ComicZeichner Rötger Feldmann alias „Brösel“und dem Kieler Kneipenwirt Holger „Holgi“Henze zog wieder jede Menge Schaulustige auf den Flugplatz von Hartenholm (Kreis Segeberg).
Nach 1988 und 2004 ging die beinharte Sause am vergangenen Wochenende in die dritte Runde. Bislang hatte Brösel im erbitterten Rennen gegen seinen ewigen Widersacher immer das Nachsehen. Das sollte sich nun ändern. „Wovor ich Muffe habe, ist die Ampel am Start“, räumte Comiczeichner Brösel im Vorfeld ein. Doch Brösel, der vor dem Rennen auf Bölkstoff verzichtete, kündigte auch an: „Wenn wir gewonnen haben, löte ich mir die Rübe dicht.“Kontrahent Henze (74) zeigte sich für das Rennen zuversichtlicher: „Ich denke, ich habe eine gute Chance, es zu schaffen.“Sein Porsche sei auf Vordermann, verfüge über eine Power von 300 PS.
Ganze 50 000 Fans kamen an die Strecke am Lausitzring um den Werner-Erfinder lautstark anzufeuern. Comedian Matze Knop moderierte den Showdown im Niki Lauda Stil, entsprechender Ve kleidung. „Hier geht’s um Bruchteile von Sekunden“, bemerkte Kontrahent Holgi mit seinem aufgePo motzten 68er sche 911 noch kurz dem Start.
Dann war’s soweit: Unter lautem Getöse knatterten die beiden „Erzfeinde“los – Brösel konnte sich direkt absetzen, während bei Holgis Porsche die Reifen durchdrehten. Zwar waren die beiden fast gleich auf, dennoch war Brösel dieses Mal der Gewinner auf der 200-Meter-Distanz, konnte mit einigen Metern Abstand das Rennen für sich entscheiden.
Nach 30 Jahren also endlich der Triumph. Bis zuletzt hatten mehrere Mechaniker an Brösels Maschine herumgewerkelt um seinen „Red
Porsche ler“, einem Eigenbau mit vier Horex-Motoren mit je 40 PS, startklar zu machen. Auch eine eigens für das Rennen angefertigte Startrampe musste montiert werden um das XXL- Motorradauf die Bahn zu bringen.
Während sich Brösel feiern lassen konnte, musste sich Holgi in Richtung Schmähturm bewegen. Einer hölzernen Konstruktion, die dazu dienen sollte den Verlierer mit Katzendreck zu bespritzen. Vor dem Rennen hatten die beiden jedoch ausgemacht, sich gemeinsam dieser Schmach zu unterziehen. Und so standen sie letztendlich vereint auf dem Turm, um sich unter tosendem Applaus tausender Zuschauer besprenkeln zu lassen. Neben dem Rennen gab’s auch ein gigantisches Programm. Auf vier Bühnen rockten rund 80 Bands – darunter auch BAP, Santiano und die „Beinhart“Band Torfrock. Klar, auch die gehörten zum Werner-KultRennen dazu.