Hamburger Morgenpost

Brösels Triumph So lief die Neuauflage des „Werner“-Rennens in Hartenholm

- Von NICLAS HUMMITZSCH

Aufgemotzt­e Karren, ordentlich Bölkstoff, feierwütig­e Fans – die Neuauflage des legendären „Werner“Rennens zwischen ComicZeich­ner Rötger Feldmann alias „Brösel“und dem Kieler Kneipenwir­t Holger „Holgi“Henze zog wieder jede Menge Schaulusti­ge auf den Flugplatz von Hartenholm (Kreis Segeberg).

Nach 1988 und 2004 ging die beinharte Sause am vergangene­n Wochenende in die dritte Runde. Bislang hatte Brösel im erbitterte­n Rennen gegen seinen ewigen Widersache­r immer das Nachsehen. Das sollte sich nun ändern. „Wovor ich Muffe habe, ist die Ampel am Start“, räumte Comiczeich­ner Brösel im Vorfeld ein. Doch Brösel, der vor dem Rennen auf Bölkstoff verzichtet­e, kündigte auch an: „Wenn wir gewonnen haben, löte ich mir die Rübe dicht.“Kontrahent Henze (74) zeigte sich für das Rennen zuversicht­licher: „Ich denke, ich habe eine gute Chance, es zu schaffen.“Sein Porsche sei auf Vordermann, verfüge über eine Power von 300 PS.

Ganze 50 000 Fans kamen an die Strecke am Lausitzrin­g um den Werner-Erfinder lautstark anzufeuern. Comedian Matze Knop moderierte den Showdown im Niki Lauda Stil, entspreche­nder Ve kleidung. „Hier geht’s um Bruchteile von Sekunden“, bemerkte Kontrahent Holgi mit seinem aufgePo motzten 68er sche 911 noch kurz dem Start.

Dann war’s soweit: Unter lautem Getöse knatterten die beiden „Erzfeinde“los – Brösel konnte sich direkt absetzen, während bei Holgis Porsche die Reifen durchdreht­en. Zwar waren die beiden fast gleich auf, dennoch war Brösel dieses Mal der Gewinner auf der 200-Meter-Distanz, konnte mit einigen Metern Abstand das Rennen für sich entscheide­n.

Nach 30 Jahren also endlich der Triumph. Bis zuletzt hatten mehrere Mechaniker an Brösels Maschine herumgewer­kelt um seinen „Red

Porsche ler“, einem Eigenbau mit vier Horex-Motoren mit je 40 PS, startklar zu machen. Auch eine eigens für das Rennen angefertig­te Startrampe musste montiert werden um das XXL- Motorradau­f die Bahn zu bringen.

Während sich Brösel feiern lassen konnte, musste sich Holgi in Richtung Schmähturm bewegen. Einer hölzernen Konstrukti­on, die dazu dienen sollte den Verlierer mit Katzendrec­k zu bespritzen. Vor dem Rennen hatten die beiden jedoch ausgemacht, sich gemeinsam dieser Schmach zu unterziehe­n. Und so standen sie letztendli­ch vereint auf dem Turm, um sich unter tosendem Applaus tausender Zuschauer besprenkel­n zu lassen. Neben dem Rennen gab’s auch ein gigantisch­es Programm. Auf vier Bühnen rockten rund 80 Bands – darunter auch BAP, Santiano und die „Beinhart“Band Torfrock. Klar, auch die gehörten zum Werner-KultRennen dazu.

 ??  ?? „Holgi“in seinem 911er Porsche (l.) hatte das Nachsehen gegen „Brösels“„Red Porsche Killer“(r.). Diese Frauen mimten „Boxenluder“am Rand der Rennstreck­e. „Brösel“bestraft „Holgi“auf dem „Schmähturm“, nachdem der das Rennen verloren hat. „Brösel“(r.) und „Holgi“neben ihren roten Flitzern.
„Holgi“in seinem 911er Porsche (l.) hatte das Nachsehen gegen „Brösels“„Red Porsche Killer“(r.). Diese Frauen mimten „Boxenluder“am Rand der Rennstreck­e. „Brösel“bestraft „Holgi“auf dem „Schmähturm“, nachdem der das Rennen verloren hat. „Brösel“(r.) und „Holgi“neben ihren roten Flitzern.

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