Schmerzhafter Start
22:26! HSVH verliert erstes Zweitliga-Heimspiel gegen Ferndorf
Von NILS WEBER UND ROBIN MEYER
Der Handball Sport Verein Hamburg hat im ersten Heimspiel in der Zweiten Liga Lehrgeld gezahlt und gegen Mit-Aufsteiger TuS Ferndorf eine schmerzhafte 22:26 (9:10)-Niederlage kassiert. Trainer Torsten Jansen schob mächtig Frust.
Es waren Bilder mit Seltenheitswert in der mit 2871 Zuschauern gefüllten Sporthalle in Alsterdorf. Der Gegner und sein lautstarker Anhang feierten, die Spieler des HSVH schlichen mit hängenden Schultern über das Parkett und auf den Tribünen gab es lange Gesichter.
Wieder keine Punkte, aber anders als bei der Auftaktniederlage in Balingen auch keine Leistung, die einen oder zwei Punkte verdient gehabt hätte.
„Wir haben das Spiel im Angriff verloren“, bilanzierte Routinier Blazenko Lackovic (37). „Die Abwehr war gut, aber wir haben vorne zu langsam gespielt.“Den Gastgebern mangelte es an Tempo, Durchschlagskraft, Präzision, Konzentration und oftmals auch an der letzten Überzeugung. In Liga zwei rächt sich das.
Die Zuschauer hatten diesmal Steherqualitäten beweisen müssen. Beim HSVH ist es Tradition, dass sich das Publikum zum Anpfiff eines Spiels von seinen Plätzen erhebt und so lange stehen bleibt, bis die eigene Mannschaft das erste Tor wirft. Geschlagene achteinhalb Minuten mussten die Fans gegen die saisonübergreifend seit 33 Spielen unbesiegten Ferndorfer warten, bis sie endlich Platz nehmen durften.
Einen frühen Rückstand (1:4) hatte die Mannschaft von Jansen Mitte der ersten Hälfte wieder aufgeholt. Nach dem Wechsel schien die Partie zugunsten der Hamburger zu kippen, doch aus der erstmaligen Führung zum 11:10 (34.) wurde innerhalb von zehn Minuten ein 13:17.
„Wir haben mehr Fehler gemacht und hatten eine weniger gute Torwartleistung“, monierte Kapitän Lukas Ossenkopp. Gepaart mit einer schwachen Wurfausbeute verhinderten diese Defizite in der Schlussphase ein erfolgreiches Aufbäumen. Auch die Schiedsrichter hatten keinen guten Tag.
Trainer Jansen war sichtlich angefressen. „Ich muss das erst mal sacken lassen und in Ruhe analysieren.“Es gilt, das Spiel schnell aufzuarbeiten und die Defizite abzustellen. Der HSVH braucht Punkte. Auch für die Moral.
➤ Statistik, Tore HSVH: Bergemann (4), Ossenkopp (4), Axmann (4/3), Lackovic (3), Forstbauer (2), Bauer (2), Weller (1), Fuchs (1), Tissier (1); Strafminuten: 8/6