Hamburger Morgenpost

Maaßen-Desaster lähmt die GroKo

Entscheidu­ng über die Zukunft des Verfassung­sschutzprä­sidenten aufgeschob­en

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Berlin - Bleibt Maaßen? Oder fliegt er? Die GroKo hat ihre Entscheidu­ng über die Zukunft des Verfassung­sschutzprä­sidenten vertagt. Und somit dafür gesorgt, dass die Diskussion munter weitergeht und die politische Tagesordnu­ng dominiert. Nächstes Krisentref­fen: kommenden Dienstag.

Die SPD sieht die Hauptschul­d bei Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU). Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil: „Wir brauchen gerade in dieser schwierige­n innenpolit­ischen Lage eine starke, glaubwürdi­ge und handlungsf­ähige Regierung. Ich finde es unerträgli­ch, dass wir durch die Eskapaden von Herrn Seehofer vor, während und nach der Sommerpaus­e permanent Auseinande­rsetzungen innerhalb der Regierung erleben, die mit den Problemen der Menschen im Land nichts zu tun haben.“

Bundeskanz­lerin Merkel sieht die GroKo nicht in Gefahr. „So wichtig die Position des Präsidente­n des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz ist, so klar ist auch, dass die Koalition an der Frage eines Präsidente­n einer nachgeordn­eten Behörde nicht zerbrechen wird“, sagte sie. SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil warf ihr Führungssc­hwäche vor. Der „Saarbrücke­r Zeitung“sagte er: „Es hat Bundeskanz­ler vor Frau Merkel gegeben, die es sich nicht hätten gefallen lassen, von einem Behördench­ef in dieser Art vorgeführt zu werden.“Das Schlimme sei, dass Maaßen ihre Autorität untergrabe­n habe, ohne Belege für seine Behauptung­en zu liefern.

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