Kauczinskis Kettenreaktion
St. Paulis Coach verändert in Aue die ak, Park und Carstens sind Kandidaten
Zwei Wochen lang war die Geschichte Gesprächsstoff Nummer eins, unterbrochen nur von der Disziplinlosigkeit Dimitrios Diamantakos’ beim Testkick in Frankfurt. Heute aber soll Schluss sein mit dem Thema „Schießbude St. Pauli“, in Aue soll der Laden als Ergebnis einer Kettenreaktion geschlossen bleiben.
„Wir müssen in der Gesamtheit besser verteidigen, darauf haben wir im Training das Hauptaugenmerk gelegt“, sagte Trainer Markus Kauczinski in Anbetracht von einem Dutzend Gegentreffern in den letzten drei Pflichtspielen. Man habe mehrere Varianten trainiert – und die hatten es aus personeller Warte durchaus in sich.
Im Trainingsspiel am Donnerstagnachmittag fand sich einer durchgehend in der BElf wieder, der bislang fast jede der 360 Saisonminuten absolviert hat: Daniel Buballa war nur beim 1:4 in Berlin kurz vor ultimo ausgewechselt worden, gehörte immer zur Startelf, wird sich heute aber wohl auf der Bank wiederfinden. Links defensiv dürfte stattdessen Jeremy Dudziak beginnen, der in seinem vierten Saisoneinsatz die dritte Position bekleiden würde, nachdem er zweimal als Rechtsverteidiger und gegen Köln im zentralen Mittelfeld aufgelaufen war.
Dudziaks Pendant auf der rechten Seite wird wohl YiYoung Park heißen. Der Mann, der St. Pauli im Mai beim 1:0 gegen Bielefeld zum Klassenerhalt geschossen und sich in der Vorbereitung verletzt hatte, wird den erneut verletzten Luca Zander vertreten – wenn sich Kauczinski denn für die Beibehaltung der Viererkette entscheidet. „Wir haben auch eine Dreierkette trainiert, die eine Option sein könnte“, sagte der Coach, der weiterhin auf Christopher Avevor verzichten wird, auch wenn der ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist.
Sicher im Zentrum spielen wird Philipp Ziereis, bei Marvin Knoll hängt die genaue Position (Sechs oder Innenverteidiger) an der taktischen Formation. Im Fall einer Viererkette könnte zudem Youngster Florian Carstens (19) sein Startelf-Debüt geben.
In welcher Besetzung auch immer, St. Pauli muss zurück zu den Zweitliga-Wurzeln. „Mit einer guten Verteidigung gewinnst du Spiele“, weiß Kapitän Johannes Flum. „Wir können nicht jedes Mal drei oder vier Tore schießen und genauso viele bekommen. Insofern sollten wir großen Wert auf die Defensivarbeit legen.“Das sieht Christopher Buchtmann genauso: „Wir brauchen wieder unsere Stabilität. Die Null muss stehen.“