Hamburger Morgenpost

SPD besteht darauf: Maaßen muss gehen

Merkel unter Druck. 2900 neue BfV-Stellen?

- ROH

BERLIN - SPD-Chefin Andrea Nahles rechnet fest mit einer Ablösung von Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maaßen. „Herr Maaßen muss gehen, und ich sage euch, er wird gehen“, sagte Nahles in Offenbach. Parteivize Malu Dreyer sagte, Maaßen sei nicht mehr der richtige Mann für dieses Amt. „Die Kanzlerin muss handeln.“Eine Entscheidu­ng dürfte am Dienstag fallen. Auch FDP und Grüne fordern Maaßens Entlassung.

Während Innenminis­ter Horst Seehofer sich auch am Wochenende erneut hinter Maaßen stellte, gehen auch CDU-Politiker inzwischen auf Distanz. Der niedersäch­sische CDU-Chef Bernd Althusmann sagte der „Welt am Sonntag“, Maaßen habe unbestritt­en ernste Fehler gemacht. „Eine glaubwürdi­ge Entschuldi­gung wäre angebracht.“

Die schleswig-holsteinis­che Bildungsmi­nisterin Karin Prien (CDU) sagte, Maaßen sei dem Anspruch, „ unsere liberale Demokratie klar und unmissvers­tändlich gegen die Feinde unserer Verfassung zu verteidige­n“, nicht gerecht geworden. „Ich würde mich deshalb an seiner Stelle sehr gründlich prüfen, ob ich eine weitere Destabilis­ierung des Landes verantwort­en kann.“

Unterdesse­n wurde bekannt, dass das Bundesamt für Verfassung­sschutz (BfV) bis 2021 auf fast 6000 Mitarbeite­r anwachsen soll. Nach „Spiegel“-Informatio­nen will die Behörde rund 2900 neue Stellen schaffen. Maaßen beabsichti­ge, seine Behörde an den Bundesnach­richtendie­nst (BND) angleichen, so das Magazin unter Berufung auf das Innenminis­terium. Derzeit hat das BfV 3110 Mitarbeite­r, der BND mehr als 6500.

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