Hoeneß: „Das war geisteskrank“
Leverkusen und Schalke ohne Punkt. Bender schlägt Alarm, Heidel redet Klartext Präsident geht nach Brutalo-Foul auf Bellarabi los und fordert drei Monate Sperre
Zwei Vereine, große Ziele, drei Spiele, null Punkte. Vizemeister Schalke 04 und Bayer Leverkusen haben ihren Saisonstart in den Sand gesetzt. Bayern-Jäger? Von wegen. Keller-Kinder!
Hysterisch ist noch niemand beim Werksklub, historisch ist allerdings der Fehlstart, den Leverkusen hingelegt hat. Lars Bender schlägt Alarm. „Wir sind ja noch im Urlaub, vom Gefühl her“, urteilt der Kapitän nach der 1:3-Niederlage in München, der dritten im dritten Spiel (2:8 Tore) harsch.
Das nächste Liga-Spiel gegen Mainz sei schon ein „absolutes Endspiel. Wir dürfen nicht so früh den Anschluss verlieren“, warnt Bender und fordert „Mentalität, Wille, Glauben, Überzeugung“. Donnerstag muss das Team von Trainer Heiko Herrlich zunächst in der Europa League in Rasgrad (Bulgarien) ran.
Auch bei den ebenfalls punktlosen Schalkern läuten die Alarmglocken. „Schlechter geht es nicht. Uns fehlt noch einiges aus der Vorsaison“, redet Sportvorstand Christian Heidel Klartext. Das Punktekonto wächst rasant, die Patientenzahl im vereinseigenen Lazarett ebenfalls. Kein Wunder, dass bei den Bayern-Bossen die Nerven blank liegen. Uli Hoeneß hat sich nach dem 3:1 gegen Leverkusen, das drei Punkte und zwei Verletzte einbrachte, zu einer heftigen Verbal-Attacke hinreißen lassen. Guido Burgstaller war nach dem 1:2 in Mönchengladbach angefressen: „Diese Niederlage kotzt mich an.“Trainer Domenico Tedesco sieht die Situation positiver, befindet vor dem morgigen Champions-League-Spiel
„Das Foul von Bellarabi war natürlich geisteskrank. Das ist vorsätzliche Körperverletzung“, zürnte Bayern-Präsident Hoeneß mit Blick auf den Tritt des Leverkuseners in die Ferse von Rafinha, der dabei einen Innenbandteilriss am linken Sprunggelenk erlitt. gegen Porto: „Wir sind auf einem guten Weg.“Beide Trainer erhielten trotz des Fehlstarts Rückendeckung durch ihre Bosse. Jetzt müssen sie liefern. So schnell wie möglich. „So einer gehört drei Monate gesperrt – und zwar für Dummheit.“
Viel schlimmer als Rafinha erwischte es vier Tage vor dem Start der neuen Champions-LeagueSaison aber Tolisso. Nach seinem Kreuzbandund Außenmeniskusriss im rechten Knie humpelte der Weltmeister an Krücken zum Mannschaftsbus.
„Wir haben den dritten Spieltag und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind“, sagte der aufgebrachte Trainer Niko Kovac unter dem Eindruck zweier verletzter Stars. Hoeneß räumte aber ein, dass Tolissos Verletzung nicht dem Gegner anzukreiden war.