Todes-Taifun wütet in Hongkong
Viele Tote, mehr als 200 Verletzte, 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht
PEKING/MANILA – Viele Todesopfer und Verletzte, erhebliche Schäden an Gebäuden und Straßen: Taifun „Mangkhut“hat am Wochenende auf seinem Weg durch Südostasien seine Zerstörungskraft voll entfaltet. Es ist der bislang stärkste Wirbelsturm des Jahres.
Nachdem „Mangkhut“am Sonnabend über die Philippinen zog, donnerte er gestern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 242 Stundenkilometern an der chinesischen Südküste entlang. Das Leben in der Millionenmetropole Hongkong und der Casino-Stadt Macau kam beinahe vollkommen zum Erliegen. TVSender zeigten Bilder von überfluteten Straßen und starken Regenfällen. Heftiger Wind riss Bäume um und brachte Baugerüste und Kräne zum Einsturz. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt, rund 2,4 Millionen Einwohner Hongkongs wurden in Sicherheit gebracht. Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Nahverkehr funktionierte nur eingeschränkt.
In Macau standen ganze Straßenzüge unter Wasser. Behörden hatten dort bereits am Vorabend die Schließung sämtlicher Casinos angeordnet. Sie warnen vor schwereren Verwüstungen als bei Taifun „Hato“, der im vergangenen Jahr zehn Todesopfer in der Vergnügungsstadt gefordert hatte.
Auf den Philippinen hat „Mangkhut“Dutzende Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Ganze Gebiete stehen unter Wasser, Häuser wurden zerstört und große Teile der Ernte vernichtet. Straßen waren übersät von Dachteilen, Glasscherben und abgerissenen Kabeln.
Derweil steigt die Zahl der Todesopfer in dem Inselstaat: Ein Polizeisprecher sprach gestern von 49, doch Behörden befürchten, dass die Zahl auf bis zu Hundert steigen könnte. Die meisten kamen durch Erdrutsche ums Leben. Allein in einer von Bergwerksarbeitern bewohnten Baracke nahe der Stadt Itogon wurden 40 Menschen verschüttet.
Und „Mangkhut“gibt keine Ruhe – anders als „Florence“schwächt er sich kaum ab. Letzterer dagegen ist mit 60 km/h offiziell nicht mal mehr ein Sturm, bleibt aber dennoch weiterhin gefährlich. Nach Angaben von US-Medien kamen in North und South Carolina bislang 13 Menschen ums Leben. Insgesamt waren zwischenzeitlich 800 000 Menschen ohne Strom, 21 000 fanden in Notunterkünften Zuflucht.