Robert Redford: Das „deutsche“Interview Er spricht unsere Sprache und liebt Hamburgs Oper
„Ich spreche Deutsch. Aber schlecht.“Genau so sagt er es. Und dann auch noch mit dickem US-Akzent. Aber man macht ihm dennoch Komplimente. Schließlich ist es Robert Redford (82), der sich hier an der Sprache versucht, die seine Hamburger Frau, die Künstlerin Sibylle Szaggars (61) , mit in die Ehe gebracht hat. Und: Auf unser Land angesprochen, kommt der HollywoodMegastar ins Plaudern. Das „deutsche“MOPO-Interview.
MOPO: Waren Sie schon mal in der Heimatstadt Ihrer Frau?
Robert Redford: Klar – und ich bin begeistert von der unglaublichen Oper. Aber noch mehr mag ich zwei andere deutsche Städte. München finde ich toll und Berlin hat was Progressives. Und so wird das auch bleiben.
Was mögen Sie noch an unserem Land?
Ich bin ein Fan von Angela Merkel. Ich habe sie getroffen und war beeindruckt von ihr.
Und die deutsche Küche?
Meine Frau mag sie. Ich steh’ auf mexikanisch ... (grinst)
Wie „deutsch“sind Ihre Hobbys? Was macht Ihnen Spaß am Leben?
Vor allem mag ich reiten, wandern, bergsteigen. Mit der Natur in Kontakt bleiben. Vor allem in den Bergen. Da bin ich glücklich. Das sind die Aktivitäten, die mich glücklich machen.
So wie es in Amerika aussieht, dürften Sie politisch lieber bei uns leben.
Wir alle wissen, dass wir in finsteren Zeiten leben. Dass die beiden Parteien nicht zusammenarbeiten, ist traurig und deprimierend. Manchmal möchte ich denen sagen: „Wir lassen euch mit der Erde tun, was ihr wollt.“Was dann kommt, wäre interessant. Würden sie es zur Massenvernichtung kommen lassen oder würden sie aufwachen und sagen: ,Was tun wir hier?‘“
In Ihrem neuen Film „The Old Man And The Gun“spielen Sie einen Gentleman-Bankräuber, der bis ins hohe Alter nicht von seinem „Beruf “lassen kann. Bei Ihnen sieht das anders aus.
Das stimmt, das ist mein letzter Film. Ich stehe schon seit meinem 21. Lebensjahr vor der Kamera. Das ist eine lange Zeit. Ich habe nicht gesagt, dass ich nie mehr Filme mache. Außer der Schauspielerei gibt es ja noch Regie. Man soll nie nie sagen.
Sie hören also nicht ganz auf.
Für mich gibt es kein Aufhören.
Dann verraten Sie uns wenigstens, ob es bei Ihnen so etwas wie eine „Bucket List“gibt. Haben Sie noch etwas abzuhaken?
Habe ich nicht. Ich denke nicht in solchen Kategorien. Ich plane nicht voraus. Schon gar nicht für einen Moment, in dem ich nicht mehr existiere. Ich lebe seit jeher für den Augenblick.