72 Jahre nach den Passagieren wird auch das Flugzeug gerettet
BERN - Nach und nach gab der Schweizer Gletscher das Wrack frei. Erst den Propeller, das war vor sechs Jahren. Diesen Sommer nun weitere Teile des US-Militärflugzeugs, das vor 72 Jahren Schlagzeilen machte, als es in den Alpen verunglückte. Zwölf Insassen bangten damals um ihr Leben – und wurden gerettet. Jetzt wird auch das Wrack geborgen.
„Es war die Geburtsstunde der fliegerischen Bergrettung“, sagt Jürg Nussbaum, Sprecher der Schweizer Luftwaffe. Die erste Rettung im Hochgebirge aus der Luft, die sechs Tage lang dauerte und weltweit für Aufsehen sorgte. Die C-53 Skytrooper Dakota war am 19. November 1946 auf dem Weg von Österreich nach Italien, an Bord vier Crewmitglieder und acht Passagiere. Der Pilot hatte wetterbedingt die Route geändert – und musste letztlich mitten in den Schweizer Alpen eine Notlandung hinlegen. Mit 280 Kilometern pro Stunde setzte die Maschine in 3350 Metern Höhe auf den Gauligletscher auf, rutschte über
Schnee und
Eis, blieb zwischen zwei Gletscherspalten liegen. Alle an Bord überlebten wie durch ein Wunder. Retter konnten sie tagelang nur mit Hilfspaketen aus der Luft versorgen. Schließlich wagten Schweizer Militärpiloten die Landung auf dem Gletscher, konnten alle zwölf Insassen ins Tal fliegen.
Die C-53 Skytrooper wurde nach und nach vom Gletschereis verschlungen. Bis 2012 der Propeller wieder entdeckt wurde. Nun will die Luftwaffe diesen samt Motorblock, Flügelteilen und auch Wolldecken ins Tal bringen und eines Tages ausstellen. Bis dahin gibt das Eis vielleicht auch das Cockpit frei .