Hamburger Morgenpost

G20-Rowdy ganz kleinlaut

Besoffen brach er in einen Apple-Laden ein. Nico B.: „Ich werde es nicht wieder tun!“

- LUCIE WITTENB l.wittenberg@mo

G20 beschäftig­t immer noch die Justiz: Gestern musste sich der 25-jährige Nico B. wegen schweren Haus- und Landfriede­nsbruchs verantwort­en. Dabei ging es um den Laden eines Apple-Händlers auf der Schanze, der zerstört und geplündert wurde.

Die Staatsanwa­ltschaft beziffert den Schaden auf 178 000 Euro und wirft Nico B. (25) vor, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. B. soll am 7. Juli mit bis zu 20 weiteren Personen in den Laden eingebroch­en sein und Handys und andere Apple-Produkte eingesteck­t haben.

B., dessen schütteres Haar zurückgege­lt ist, wirkt sichtlich angespannt. Er gibt zu, im Geschäft gewesen zu sein, mitgenomme­n habe er aber nichts. Auch habe er vorher rund zehn Bier und einen Jägermeist­er getrunken – von einem Alkoholpro­blem sei er aber weit entfernt, meint er.

Beim Ladenbesit­zer entschuldi­gte er sich. Er bereue die Tat und habe nicht vor, es noch mal zu tun. G20 sei „ja auch nicht alle Tage in Hamburg“.

Die zuständige Richterin kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, spricht dem Angeklagte­n eine erhebliche Enthemmung durch Alkohol zu. Nachweisen, dass B. etwas gestohlen habe, könne man nicht. Am Ende wird er zu sechs Monaten Haft verurteilt, die auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt sind.

Zusätzlich muss er 200 Sozialstun­den leisten sowie einen Bewährungs­helfer aufsuchen, der wieder eine Struktur in seinen Alltag bringen soll.

B. lebte zuletzt von Sozialleis­tungen und hatte immer wieder wechselnde Schlafplät­ze.

Ich bin kein notorische­r Demogänger. Angeklagte­r Nico B.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany