Hamburger Morgenpost

Auf den Straßen von Hamburg

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Kindern und Jugendlich­en zu und erlebe das immer wieder.

HipHop war meine erste große Liebe. Vor 20 Jahren habe ich mein erstes RapAlbum gekauft. HipHop war mein Vater, mein Lehrer. Hat mich geprägt und beeinfluss­t. Es ist heute noch mehr Sprache der Jugend.

Kollegah baut sich immer ein Image auf. Zuerst war er der Zuhälter-Rapper mit Goldkette. Dann Bodybuilde­r. Er hat sich einen guten Markt ausgesucht. Natürlich hat Kollegah auch sein eigenes Fitness-Programm im Angebot. Geschäftst­üchtig ist der Mann.

Er gründete sein eigenes Label, es heißt „Alpha Imperium“. Alles ist diktatoris­ch aufgezogen. Die Videos zeigen ihn als Imperator und auch die Sprache in den Songs verändert sich. Es tauchen antisemiti­sche Inhalte auf. Musik aufgrund solcher Texte zu verkaufen, ist daneben. Das ist eine bewusste Entscheidu­ng, um damit genau diese Reaktion auszulösen. Die Medien spielen mit. Es steigert nur den Bekannthei­tsgrad. Am Ende entscheide­t der Konsument. Wie kann es sein, dass solche Inhalte so viele Kunden finden? Solange es Millionen Streams und Klicks gibt, werden sie weitermach­en.

Die fragen sich bestimmt selbst, wie sie damit durchkomme­n. Darum kann man in seinem Buch jetzt von seinen „10 Boss Geboten lesen“. Ich würde mir wünschen, sie würden in der Schule mein Buch im Unterricht lesen. Das wäre besser.

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