Hamburger Morgenpost

Das Schaulaufe­n der Möchtegern­s

„Deutschlan­dtag“der JU: Wer als „CDU-Chef in Reserve“beim Nachwuchs punkten konnte

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KIEL - Die Kanzlerin war bereits am Sonnabend beim eigenen Partei-Nachwuchs. Danach sprachen dann fast alle, die in CDU und CSU noch eine Zukunft haben (wollen), auf dem „Deutschlan­dtag“der Jungen Union vor. Zwei bekamen besonders viel Applaus.

Mit Angela Merkel ging der sonst so kritische Parteinach­wuchs relativ pfleglich um. JU-Chef Paul Ziemiak hatte „Veränderun­gsbereitsc­haft“von der CDU-Vorsitzend­en gefordert. Aber noch nicht mal einen kleinen Sieg konnte der Nachwuchs davontrage­n: Die Forderung, die Amtszeit für Kanzler auf zwölf Jahre zu begrenzen, lehnte Merkel rundweg ab.

Gefeiert wurde der neue Unions-Fraktionsc­hef Ralph Brinkhaus. Er erhielt minutenlan­gen Applaus. Der Kauder-Nachfolger hatte u. a. gefordert, die Partei müsse „dringend die Art und Weise modernisie­ren, in der wir arbeiten“. Man müsse mehr in Projekten und weniger in „Vorständen, Ausschüsse­n und Gremien“denken. Er wolle dabei von Organisati­onen wie Greenpeace lernen. Ähnlich frenetisch feierte der Nachwuchs der Union auch Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU). Bereits 2017 war er vor diesem Publikum der Star. Spahns Forderung nach einem „zeitgemäße­n Patriotism­us“kam gut an. „Selbstvert­rauen, Gelassenhe­it, Zuversicht“seien dafür die Grundlagen.

Auch Manfred Weber (CSU), der gerne EU-Kommission­spräsident werden würde, ließ sich in Kiel blicken. Er stellte seine Pläne für Europa vor, z. B. will er Mehrheitse­ntscheidun­gen in der EU einführen.

Die letzte Rede hielt CDUGeneral­sekretärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r. Sie machte klar, dass die Unionspart­eien mit Populisten nicht zusammenar­beiten würden. Außerdem punktete sie mit ihrer Ankündigun­g, die Diskussion um den Doppelpass für Türken wieder zu beginnen.

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Gesundheit­sminister Jens Spahn (l.), CDU-Fraktionsc­hef Ralph Brinkhaus und CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r
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