Zoff unter Freunden
Ziereis und Flum geraten nach SVS-Chance heftig aneinander. „Das waren die Emotionen“
Es war eine Szene mit Seltenheitswert bei St. Pauli – und sie war hässlich. In der 74. Minute gerieten Kapitän Johannes Flum und Philipp Ziereis heftig aneinander, gingen verbal aufeinander los und lieferten sich im eigenen Strafraum sogar Handgreiflichkeiten.
„Das waren die Emotionen. Das hat sich nach oben geschaukelt“, sagte Ziereis nach dem Spiel in den Katakomben des Millerntorstadions und bekannte selbstkritisch: „Das war unnötig von uns.“Auch Flum räumte ein: „Das muss nicht sein.“
Die Konfrontation hatte sich daran entzündet, dass Sandhausens Kevin Behrens nur eine Minute nach seinem Ausgleichstreffer völlig frei im Strafraum der Hamburger zum Kopfball gekommen war, weil die Zuordnung nicht nicht stimmte „Ich hatte eine komplett andere Meinung als ’Zier’. Das habe ich ihm auch kundgetan“, sagte Flum.
Der späte Sieg hat das Vertragen der Streithähne sicherlich erleichtert – und auch beschleunigt. „Wir haben das direkt nach dem Schlusspfiff ausgeräumt“, berichtete Ziereis, der sich mit Flum auf Auswärtsfahrten das Zimmer teilt. „Wir sind wieder Freunde.“Flum ergänzte: „Wir haben das Spiel zusammen gewonnen und gehen in zwei Wochen auch wieder zusammen auf das Zimmer.“
Trainer Kauczinski nahm den Zoff gelassen: „Wir sind kein Knabenchor.“Sportchef Uwe Stöver orakelte sogar: „Vielleicht war das die Aktion, die uns wachgerüttelt hat.“