Tote bei Erdbeben: Schon wieder trifft es Haiti!
Und auf der Insel Sulawesi werden noch 5000 Tsunami-Opfer vermisst
PORT-AU-PRINCE - 2010 erlebte Haiti eine Erdbebenkatastrophe. Mehr als 220000 Menschen starben. Nun hat in dem verarmten Karibikstaat wieder die Erde gebebt.
Mindestens zehn Menschen sind bei den Erdstößen im Norden des Karibikstaats ums Leben gekommen. Zudem wurden 135 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Das Zentrum des Bebens der Stärke 5,9 lag 20 Kilometer nordwestlich von Port-dePaix. Medienberichten zufolge stürzten in mehreren Orten Gebäude ein oder wurden schwer beschädigt. In Plaisance du Nord stürzte die Fassade der katholischen Kirche ein. In mehreren Ortschaften brach Panik aus.
Haitis Präsident Jovenel Moïse erklärte über Twitter, Retter seien bereits im Einsatz und würden auch weiterhin Verstärkung bekommen. Ministerpräsident Jean-Henry Céant sprach allen Opfern sein Mitgefühl aus. Er forderte Haitianer zu „Vorsicht und Ruhe“auf. Schäden habe es vor allem im Norden gegeben.
In Indonesien wird nach einer Woche das Ausmaß der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe erst langsam deutlich. Allein in der am schwersten getroffenen Küstenstadt Palu auf der Insel Sulawesi werden noch rund 5000 Menschen vermisst. Sie stammen aus den weitgehend zerstörten Stadtteilen Petobo und Balaroa.
Petobo wurde völlig ausgelöscht, in Balaroa wurde unter anderem eine ganze Siedlung mit Sozialwohnungen unter Schlammbergen begraben. Die Regierung überlegt, die zerstörten Gemeinden in ihrem jetzigen Zustand zu belassen und zu Massengräbern zu erklären.
Bisher wurden 1763 Leichen geborgen. Hoffnung, noch Überlebende zu finden, gibt es kaum noch.