Für sie wurde der Abstieg zum Aufstieg
EX-HAMBURGER Viele Gewinner unter den HSV-Abgängen. Aber es gibt auch einige Verlierer
Der Umbruch im Kader war gewaltig, als der HSV in diesem Frühjahr erstmals aus der Bundesliga abstiegen war. Insgesamt 17 Profis wollten oder mussten den Klub verlassen. Was ist aus ihnen geworden? Die MOPO gibt einen Überblick. Das Ergebnis: Für einige wurde der Abstieg zum Aufstieg.
Mit Walace, Bobby Wood (beide Hannover), Filip Kostic, Nicolai Müller (beide Frankfurt), Christian Mathenia, Törles Knöll
(beide Nürnberg), André
Hahn (Augsburg) und Luca
Waldschmidt (Freiburg) haben in diesem Sommer gleich acht HSV-Absteiger direkt wieder einen neuen Arbeitgeber in der Bundesliga gefunden. Zu den größten Gewinnern zählt dabei bislang sicherlich Walace. Der Brasilianer hängt mit Hannover zwar im Tabellenkeller fest, dennoch war für ihn der Wechsel ein klarer Aufstieg.
Mit guten Leistungen hat er sich in Hannover für ein Comeback in der brasilianischen Nationalmannschaft empfohlen. Er gehört zum Aufgebot der „Seleção“in dieser Länderspielpause.
Walace tritt die Reise zu den Spielen gegen Saudi-Arabien und Argentinien mit Rückenwind an. Am vergangenen Wochenende hat er gerade seinen ersten Bundesliga-Sieg mit Hannover gefeiert. Zweifacher Torschütze war beim 3:1 gegen Stuttgart Wood. Sein erster Doppelpack in der Bundesliga.
Für den HSV hatte es der US-Boy in der kompletten vergangenen Saison nur auf zwei Treffer gebracht.
Als klare Aufsteiger dürften sich auch die beiden Neu-Frankfurter Müller und Kostic fühlen. Kostic (neun Spiele, ein Tor) ist bei der Eintracht Stammspieler und darf wie Müller (sechs Spiele, ein Tor) erstmals so richtig auch in Europa auflaufen. Dort gab es bislang zwei überzeugende Siege.
In Augsburg ist Hahn (acht Spiele, zwei Tore) in der ersten Elf gesetzt. Auch Waldschmidt hat für Freiburg (sieben Einsätze) bereits getroffen, war zuletzt jedoch meist Joker. Das gleiche gilt für Knöll in Nürnberg. Bei sechs Einsätzen hat aber auch er schon sein erstes Tor gefeiert. Mathenia war bislang bei den Franken nur Bankdrücker, hofft nun auf einen Torwartwechsel.
Sein Glück in Italien sucht seit diesem Sommer Albin Ekdal. Und auch das war für ihn ein eindeutiger Aufstieg. Mit Sampdoria Genua steht der Schwede in der Serie A auf Platz fünf. Ekdal hat noch
kein Spiel verletzt verpasst, gehörte zuletzt sieben Mal in Folge zur Startelf. Eine solche Serie war ihm beim HSV in drei Jahren nie gelungen. Weniger gut läuft es für Alen Halilovic. Der Kroate kam für den AC Mailand noch bei keinem Liga-Spiel zum Einsatz, durfte bislang nur in der Europa League für drei Minuten ran. Ebenfalls kaum zum Einsatz kamen bislang Mergim Mavraj (Aris Saloniki, Griechenland) und Sven Schipplock (Bielefeld). Fünf Monate nach dem Abstieg immer noch auf Vereinssuche sind Sejad Salihovic und Dennis Diekmeier.