Düstere Zeiten für die „Cap San Diego“
„Darkerkant“bringt Gruselkunst und Gothmusik auf den edlen Kahn
Furchterregend, gruselig, albtraumhaft: So lässt sich beschreiben, was ab Freitag auf der „Cap San Diego“zu sehen sein wird. Schön im klassischen Sinne sind die Gemälde und Fotografien nicht, die da im Hafen gezeigt werden. Faszinierend aber schon – findet nicht nur Marina Schreckling, die die Ausstellung organisiert.
Zum zweiten Mal ist die Hamburger Künstlerin mit ihrem „Darkerkant“-Kunstsalon auf dem weißen Frachter zu Gast. Die Premiere im vergangenen Jahr war ein Erfolg – und das Publikum bunt gemischt. „Es kommen nicht nur Schwarzgewandete“, sagt Schreckling und lacht, „im Gegenteil! Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Die Leute sprechen miteinander, unterhalten sich über das, was sie da sehen und hören. Niemand beäugt den anderen komisch.“
Die düstere Kunstform nennt sich „Dark Art“. Die Werke verströmen eine dunkle, teils melancholische, teils sehr beängstigende Stimmung – genau wie die Musik und die Texte, die in den Räumen des Frachters zu hören sein werden. Vier Bands und sieben Autoren bilden das Rahmenprogramm. Auch sie haben das Makabre, Böse und Jenseitige zum Thema, beschäftigen sich mit den Abgründen der Seele. Dazu zeigen internationale und nationale „Dark“-Künstler ihre Fotos, Gemälde und Installationen.
„Das Unbewusste und Albtraumhafte steht bei allen im Vordergrund“, sagt Schreckling, die auch eigenen Bilder zeigt. Kurz gesagt: „Schaurig“wird auf der „Cap San Diego“ab Freitag als Kompliment verstanden.
➤ „Cap San Diego“: 12./13.10., je 19-23 Uhr, Luke 4, Vorverkauf 10 Euro, Abendkasse 15 Euro