Aus für die Zeitumstellung wackelt
In mehreren Staaten regt sich Widerstand gegen die Pläne von EU-Chef Juncker
BRÜSSEL - Es schien ausgemachte Sache: Im März 2019 würden ein letztes Mal in allen EU-Ländern die Uhren umgestellt, dann sollte Schluss sein. Die Umstellung im Oktober würde optional sein. Die Mitgliedsstaaten sollten selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Winteroder die Sommerzeit behalten wollen. Doch offenbar geht das einigen Staaten zu schnell, wie das Online-Magazin „Politico“von Diplomaten erfuhr.
16 EU-Staaten hätten demnach Bedenken an dem Plan von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geäußert, die Zeitumstellung in weniger als einem Jahr zu beenden. Hauptkritikpunkt ist offenbar, dass die EU die Länder mit der Entscheidung, bei welcher Zeit sie bleiben wollen, alleine lässt, schließlich gilt es ein Chaos im Flug- und Zugverkehr zu verhindern.
Hinzu kommt, dass viele Experten vor einer dauerhaften Sommerzeit warnen – und die Folgen einer falschen Entscheidung nicht absehbar sind. Aktuell sieht es nach einem Wirrwarr aus. Während Dänemark und die Niederlande eine dauerhafte Winterzeit präferieren, will Polen bei der Sommerzeit bleiben. Griechenland möchte sogar weiterhin regelmäßig die Uhren umstellen. Das sieht der Juncker-Plan überhaupt nicht vor.
Der EU-Kommissionspräsident hatte den Plan bei seiner Rede zur Lage der Union im August vorgestellt. Zuvor hatten in einer nicht repräsentativen Online-Umfrage 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer für ein Ende der Umstellung plädiert.