Hamburger Morgenpost

Fruchtalle­e? Frustallee! Unsinnige Beschilder­ung und eine überflüssi­ge Ampel sorgen für viel Ärger

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Diese Baustelle macht die Fruchtalle­e zur Frustallee! Seit Juli wird in Eimsbüttel gewerkelt, die Fahrbahn saniert, Geh- und Radwege erneuert – ohne Probleme. Für die Einrichtun­g der Baustelle kann man das jedoch nicht behaupten, wie der Baustellen-Check der MOPO und dem ADAC zeigt.

Der Automobilc­lub hat sich am Montagmorg­en die Arbeiten vor Ort angeschaut – und dabei vor allem ein Schilderch­aos entdeckt! An der Ampel zur U-Bahn-Station Christuski­rche gab’s ein Hinweissch­ild für Fußgänger, einen Alternativ­weg zur Haltestell­e zu nehmen – dabei war die Station problemlos über den normalen Weg zu erreichen. Einen Alternativ­weg gab’s übrigens nicht. Ein Stück weiter wiesen zwei Schilder denselben Weg als Rad- und als kombiniert­en Rad- und Gehweg aus.

Auch Autofahrer litten unter der Beschilder­ung. Wer aus der Hohen Weide kam, wurde nicht darüber informiert, dass die Strecke geradeaus gesperrt ist. „Biegt man dann rechts ab, fehlt die Info, dass man in der Folge rechts nicht in den Weidenstie­g abbiegen kann“, so ADAC-Sprecher Christian Hieff. Ein blaues Verkehrssc­hild zeigte hier weiterhin die Abbiegemög­lichkeit an.

Darüber hinaus kritisiert der Automobilc­lub, dass die Fuß- und Radwege in der Baustelle oft zu schmal seien – und dadurch Konflikte programmie­rt seien. Besonders ärgerlich sei an der Kreuzung Weidenstie­g eine aktive Ampel, die Radfahrer und Fußgänger aufhält – obwohl die Straße an dieser Stelle gesperrt war. „Das rundet den Eindruck von einer wenig durchdacht­en Planung ab“, so Hieff. Was sagt die Verkehrsbe­hörde dazu?

Die verweist darauf, dass Anfang der Woche die finale Bauphase an der Fruchtalle­e-Kreuzung begonnen hat. „Die jetzt geltende Geh- und Radwegführ­ung wurde laut einer verkehrsre­chtlichen Anordnung umgesetzt und so als korrekt von Polizei und Absperrunt­ernehmen bestätigt“, sagt Sprecher Christian Füldner. Das Hinweissch­ild zur Bahn-Station stamme aus der vorhergehe­nden Bauphase und wurde inzwischen entfernt.

„Mit der Einführung der neuen Bauphase haben die Kollegen vor Ort zudem geprüft, was noch besser geht“, so Füldner. Die bemängelte Verkehrsfü­hrung für Rechtsabbi­eger habe sich damit erledigt. Ende Oktober soll die Baustelle verschwind­en.

Apropos: Nach dem MOPO-Bericht zur Dammtor-Baustelle hat die Behörde die unsinnigen Baken an der Kennedybrü­cke entfernt – laut ADAC läuft der Verkehr dort nun flüssiger.

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Seit Juli werden in Eimsbüttel Fahrbahn, Geh- und Radwege erneuert. Die Beschilder­ung verwirrt aber viele Bürger.
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Die Ampel an der Kreuzung Weidenstie­g ist ziemlicher Unsinn.
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