Fruchtallee? Frustallee! Unsinnige Beschilderung und eine überflüssige Ampel sorgen für viel Ärger
Diese Baustelle macht die Fruchtallee zur Frustallee! Seit Juli wird in Eimsbüttel gewerkelt, die Fahrbahn saniert, Geh- und Radwege erneuert – ohne Probleme. Für die Einrichtung der Baustelle kann man das jedoch nicht behaupten, wie der Baustellen-Check der MOPO und dem ADAC zeigt.
Der Automobilclub hat sich am Montagmorgen die Arbeiten vor Ort angeschaut – und dabei vor allem ein Schilderchaos entdeckt! An der Ampel zur U-Bahn-Station Christuskirche gab’s ein Hinweisschild für Fußgänger, einen Alternativweg zur Haltestelle zu nehmen – dabei war die Station problemlos über den normalen Weg zu erreichen. Einen Alternativweg gab’s übrigens nicht. Ein Stück weiter wiesen zwei Schilder denselben Weg als Rad- und als kombinierten Rad- und Gehweg aus.
Auch Autofahrer litten unter der Beschilderung. Wer aus der Hohen Weide kam, wurde nicht darüber informiert, dass die Strecke geradeaus gesperrt ist. „Biegt man dann rechts ab, fehlt die Info, dass man in der Folge rechts nicht in den Weidenstieg abbiegen kann“, so ADAC-Sprecher Christian Hieff. Ein blaues Verkehrsschild zeigte hier weiterhin die Abbiegemöglichkeit an.
Darüber hinaus kritisiert der Automobilclub, dass die Fuß- und Radwege in der Baustelle oft zu schmal seien – und dadurch Konflikte programmiert seien. Besonders ärgerlich sei an der Kreuzung Weidenstieg eine aktive Ampel, die Radfahrer und Fußgänger aufhält – obwohl die Straße an dieser Stelle gesperrt war. „Das rundet den Eindruck von einer wenig durchdachten Planung ab“, so Hieff. Was sagt die Verkehrsbehörde dazu?
Die verweist darauf, dass Anfang der Woche die finale Bauphase an der Fruchtallee-Kreuzung begonnen hat. „Die jetzt geltende Geh- und Radwegführung wurde laut einer verkehrsrechtlichen Anordnung umgesetzt und so als korrekt von Polizei und Absperrunternehmen bestätigt“, sagt Sprecher Christian Füldner. Das Hinweisschild zur Bahn-Station stamme aus der vorhergehenden Bauphase und wurde inzwischen entfernt.
„Mit der Einführung der neuen Bauphase haben die Kollegen vor Ort zudem geprüft, was noch besser geht“, so Füldner. Die bemängelte Verkehrsführung für Rechtsabbieger habe sich damit erledigt. Ende Oktober soll die Baustelle verschwinden.
Apropos: Nach dem MOPO-Bericht zur Dammtor-Baustelle hat die Behörde die unsinnigen Baken an der Kennedybrücke entfernt – laut ADAC läuft der Verkehr dort nun flüssiger.