Inspirierender Besuch einer Außerirdischen
80er-Jahre-Star Kim Wilde erzählt in der Freiheit Alien-Storys
Keine Gnade. Kim Wilde (57) steht am Dienstag pünktlich um 20 Uhr auf der Bühne der Großen Freiheit, obwohl draußen noch eine lange Menschenschlange vor der Kasse auf Einlass wartet. „So viele Leute hier, das ist verrückt“, freut sich die Britin schon mal über die, die es reingeschafft haben.
Toll sieht sie aus in ihrem futuristisch anmutenden, hautengen Ganzkörperlederanzug mit der Corsage drüber. Darunter dürfte es ganz schön heiß sein. Doch vor ihr steht eine Windmaschine. Wenn sie sich damit ihr blondes Haar durchpusten lässt, hat man das Gefühl, als würde man einer Hair-Metal-Band aus den Achtzigern beim Videoclipdreh zuschauen.
Eingerahmt wird Wilde von Musikern in Lederjacken, darunter auch ihr Bruder Ricky Wilde, der ihr Hits wie „View From A Bridge“, „Chequered Love“, „You Came“und „Kids In America“auf den Leib schrieb.
Doch diese Hymnen lassen lange auf sich warten. Viel lieber demonstriert die einstige Pop-Vorzeige-Blondine mit ihren zwei Drummern, dass der musikalische Kern des Wilde-Clans im Rock’n’Roll liegt – schon ihr Vater Marty Wilde mischte Ende der Fünfziger damit die Charts auf. Wie gut sie bei Stimme ist, zeigt sie mit den akustischen Nummern „Four Letter Word“und „Hey Mr. Heartache“– und warum ihr neues Album „Here Come The Aliens“heißt, erklärt sie mit den Stücken „Bladerunner“, „Cyber Nation War“und „1969“. Zu letzterem Song erzählt sie von einem inspirierenden Alienbesuch in ihrem Garten. Doch auch der schönste Besuch muss irgendwann wieder gehen. Nach zwei Stunden voller Wilde-Power bleiben keine Wünsche offen.
Auf so eine große Tour zu gehen, ist eine echte HardcoreErfahrung für mich. Kim Wilde