Hamburger Morgenpost

Sieg in letzter Sekunde

Wahnsinn in Alsterdorf! Tissier lässt im Thriller gegen Rimpar die Halle beben

- NILS WEBER n.weber@mopo.de

Tatort Alsterdorf. Sonntagskr­imi am Nachmittag. In einem verrückten Spiel hat der Handball Sport Verein Hamburg die Rimpar Wölfe mit einem Tor unmittelba­r vor der Schlusssir­ene mit 27:26 (10:14) besiegt und die Sporthalle Hamburg in einen Hexenkesse­l verwandelt.

Jubeltänze der Sieger auf dem Parkett, stehende Ovationen der 2899 Zuschauer auf den Rängen und am Ende die gemeinsame Welle. Zweite Liga – und ein Handball-Fight erster Güte! „Boah!“, schnaufte Trainer Torsten Jansen nach dem Thriller tief durch. „Ich bin ein Zitter-Aal. Zwischen Sieg und Niederlage passt manchmal nicht viel – nicht mal eine MOPO-Seite.“

Mit viel Moral und dem Publikum im Rücken drehten die Gastgeber ein hitziges Spiel, in dem im ersten Durchgang fast alles schief gelaufen war. Der HSVH hatte im Angriff ohne den nötigen Druck und mutlos agiert. Im Tor bekam Aron Edvardsson lange kaum einen Ball zu fassen. Nach 16 Minuten lagen die Hamburger 4:10 hinten.

Nach der Pause kämpften sich die Gastgeber zunächst heran, schienen beim 19:23 (50.) aber erneut auf der Verlierers­traße zu reisen. Doch die Jansen-Jungs bäumten sich noch einmal auf, schafften den Ausgleich zum 24:24 (55.) und konnten auch die folgenden beiden Gäste-Führungen egalisiere­n. „Diese Moral erwarte ich von Anfang an, nicht erst am Ende“, sagte Jansen. „Abwarten tun Feiglinge!“

Die Schlussmin­ute war dramatisch: Nach einem umstritten­en Siebenmete­r für Rimpar eine halbe Minute vor Schluss schien der HSVH geschlagen, doch Edvardsson parierte. Der Gegner blieb im Ballbesitz, setzte aber den nächsten Wurf ans Aluminium, und den Hamburgern blieben nach einer schnellen Auszeit von Jansen sieben Sekunden. Die reichten dem quirligen Leif Tissier, um den Ball zu versenken.

„Ich bin glücklich, dass wir noch gewonnen haben und ich helfen konnte“, so der Siegtorsch­ütze, der nach einer Verletzung von Jan Forstbauer als Rechtshänd­er im rechten Rückraum ran musste. Sein Resümee: „Das Wichtigste sind die zwei Punkte.“TORE HSV HAMBURG: Ossenkopp (10/7), Bauer (5), Wullenwebe­r (4), Tissier (3), Axmann (2), Forstbauer (1), Rix (1), Weller (1)

 ??  ?? Nach seinem Siegtreffe­r gegen Rimpar stand Leif Tissier im Mittelpunk­t der Feierlichk­eiten.
Nach seinem Siegtreffe­r gegen Rimpar stand Leif Tissier im Mittelpunk­t der Feierlichk­eiten.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany