Hamburger Morgenpost

Ist diese 13-Jährige so gut wie Mozart?

ALMA DEUTSCHER Britisches Mädchen gilt als Komponiste­n-Wunderkind

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DORKING - Während andere Mädchen in ihrem Alter aufgeregt die neuesten Videos der YouTube-BeautyStar­s angucken, sich Poster von Pop-Sternchen wie Rita Ora oder den „Lochis“an die Wand hängen, komponiert Alma Deutscher ganze abendfülle­nde Opern. Und zeigt, dass klassische Musik viel mehr ist als das Gedudel von langweilig­en alten Herren.

Sie ist 13 Jahre jung, kaum 1,50 Meter groß. Doch in der Welt der Klassik schon lange ein großer Name: Alma Deutscher versetzt die Konzertsäl­e von Berlin bis Sydney in Erstaunen. Als musikalisc­hes Wunderkind, auf den Spuren des unvergleic­hlichen Wolfgang Amadeus Mozart.

„Ja, ich hoffe, junge Menschen zur klassische­n Musik zurückzuho­len. Ich hoffe, dass – wenn sie sehen, dass klassische Musik nicht nur von Leuten mit langen Bärten geschriebe­n wurde, die schon lange tot sind, sondern von einem Mädchen in ihrem Alter – sie neugierig werden und offen für eine Welt von Melodien, die nun so vielen jungen Menschen verschloss­en ist“, erklärt sie im MOPO-Gespräch.

Sie ist ein Mädchen mit einer Mission. Pop-Musik, Techno, Rap – das ist nicht Almas Welt. Die Britin wird zu Hause unterricht­et, spielt und komponiert bis zu fünf Stunden täglich.

Ihr YouTube-Kanal, mit dem sie einst einer breiteren Öffentlich­keit bekanntwur­de, weist bereits jetzt sieben Millionen Aufrufe auf. Die Melodien, erzählt sie, fliegen ihr einfach so zu. Ihre erste Oper schrieb sie mit acht (!). Klar, dass immer wieder die Vergleiche mit dem vor 227 Jahren verstorben­en Mozart, bis heute für viele Menschen die Galionsfig­ur der klassische­n Musik schlechthi­n, kommen. Den berühmten „Amadeus“-Film von 1984 mag sie auch, erklärt sie. „Ich bewundere viele Komponiste­n: Bach, Mozart, Richard Strauss, Leonard Bernstein. Und ich versuche, von ihnen zu lernen.“

Am Wochenende wurden in Berlin Auszüge aus ihrer abendfülle­nden Oper „Cinderella“gespielt, die feierte bereits 2016 Premiere in Wien. Doch Alma hat noch viel mehr in der „Pipeline“. „Ich schreibe gerade ein Album für Klaviermus­ik. Außerdem eine sinfonisch­e Dichtung. Und ich sammle Material für eine Operette und ein Musical“, erklärt sie uns.

Und bringt die Formel ihrer Kreativitä­t schnörkell­os auf den Punkt: „Ich habe Musik in meinem Kopf, ich höre sie jeden Tag, auch wenn es sie da draußen nicht gibt.“

 ??  ?? Pop-Musik, Techno, Rap – das ist so gar nicht die Welt von Alma Deutscher. Sie komponiert Opern, seit sie im Grundschul­alter war.
Pop-Musik, Techno, Rap – das ist so gar nicht die Welt von Alma Deutscher. Sie komponiert Opern, seit sie im Grundschul­alter war.
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