Hamburger Morgenpost

Fans machen Disneyland zu einem Friedhof

Immer wieder schmuggeln Gäste die Asche von verstorben­en Familienmi­tgliedern in die Freizeitpa­rks

- DS

ORLANDO - Die Wachleute in den Disney-Parks haben Code-Wörter, wenn sie über Walkie Talkie Ekelsituat­ionen diskret bereinigen müssen. „Code U“steht für Urin und „Code V“für Erbrochene­s. Das makaberste CodeWort ist allerdings „HEPA“. Das bezieht sich auf einen Staubsauge­r, der menschlich­e Asche beseitigen kann. Denn immer wieder verstreuen Gäste sterbliche Überreste ihrer Liebsten in den Parks.

So auch Jodie Jackson Wells aus Boca Raton in Florida. Sie schmuggelt­e einen Teil der Asche ihrer Mutter Bonnie in einer Pillendose mit nach Disney World in Orlando und warf sie während ihres Ritts auf der höchsten Stelle der „Small World“-Wasseracht­erbahn in die Luft: „Genau an der Stelle gibt es einen Robotervog­el, dessen Kopf sich um 360 Grad dreht. Der hat meine Mutter immer zum Lachen gebracht“, sagt sie.

Ein Einzelfall ist sie nicht, berichten Insider. Die beliebtest­e letzte Ruhestätte sind die Blumenbeet­e und Büsche vor dem DisneySchl­oss und der Wassergrab­en von „Fluch der Karibik“. Der Insider: „Besonders zur Halloween-Zeit ist auch die Haunted Mansion ein beliebter Ort. Auf dem Friedhof vor dem Spukhaus liegen wahrschein­lich mehr menschlich­e Überreste, als wir ahnen.“

Dennoch ist es natürlich verboten, den „glücklichs­ten Ort der Welt“zum Friedhof zu machen. Gäste, die erwischt werden, bekommen auf der Stelle Eintrittsv­erbot.

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Jodie Jackson Wells mit der Asche ihrer Mutter
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Jodies Mutter Bonnie posiert in Disney World mit Minnie Mouse.

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