Hamburger Morgenpost

Happy End für Bootshund Dexte

Als Problemhun­d abgestempe­it Wie ein Labrador trotzdem sein Gluck Fand

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such, dass Dexter ein Problemhun­d ist“, erinnert sich der Filmproduz­ent an den Hund, den er sich heute aus seinem Leben nicht mehr wegdenken kann.

Der Labrador war nicht etwa aggressiv oder ängstlich. „Er war vielmehr aktiv ignorieren­d oder fast autistisch“, so Persy. „Er hat sich für uns überhaupt nicht interessie­rt, ist völlig rücksichts­los losgerannt, mit mir am anderen Ende der Leine.“

Heute kann er darüber lachen. Dexter hatte offenbar in seinem bisherigen Leben gelernt, dass er von Menschen absolut nichts zu erwarten habe, weder Zuneigung noch Spaß oder Aufregung.

Wer Dexter dieser Tage sieht, kann sich das nicht vorstellen. Er feiert quasi gerade seinen ersten Geburtstag im neuen Leben – nach einem üblen Fehlstart mit lauter Haltern, denen er zu schwierig war. Ganz selbstvers­tändlich will er ständig mit Persy und seiner Frau Kirsten Rohde zusammen sein, ist äußerst aufmerksam und verspielt. „Ich muss auch nie laut werden, damit er hört“, so Persy. „Nur der Tonfall muss stimmen, damit er weiß, dass ich es ernst meine.“

Wie der Knoten damals platzte, das kann sich das Ehepaar, das vor einigen Jahren nach Trittau gezogen ist, selbst nicht erklären. Die beiden waren eine Woche lang täglich ins Tierheim gefahren und es hatte sich nichts geändert. Dexter zeigte ihnen die kalte Schulter.

Persy hatte ihm gerade wieder einen Ball zugeworfen, mit dem der Hund sich dann allein vergnügte. „Wir saßen auf einer Matte im Tierheim-Parcours und ich wollte gerade zu meiner Frau sagen, dass wir uns von diesem Projekt verabschie­den sollten.“Und genau in dem Moment drehte sich Dexter um, lief aus 20 Metern Entfernung auf Persy zu und leckte ihm quer durchs Gesicht. „Es war, als hätte er gespürt, dass es jetzt drauf ankommt.“Seit dem Moment sind Persy und sein Hund unzertrenn­lich.

„Wir hatten nie wieder Probleme miteinande­r.“ Dexter fühlte sich in dem großen Haus mit Garten sofort wohl. Kein Wunder, denn jetzt bekommt er lange Spaziergän­ge morgens, mittags und abends. Er wird bespielt und von Persy umsorgt, der beruflich eh etwas kürzertret­en, aber in Bewegung bleiben wollte. „Wir sind seitdem mit ihm bestimmt 3000 Kilometer gelaufen. Ein Paar Schuhe ist dabei schon draufgegan­gen.“

Sogar als Matrose taugt der Hund, der gleich beim ersten Mal ohne zu zögern über die Gangway auf das Boot der Familie am Schaalsee gelaufen ist. Nur in einem Punkt enttäuscht Dexter. „Er erschnüffe­lt uns einfach keine Pilze“, sagt Volker Persy lachend. „Die müssen wir weiter selbst suchen.“

 ??  ?? Dexters Lieblingsp­latz: auf dem Vordeck mit der Schnauze im Wind, als wäre er der Kapitän an Bord Vor einem Jahr berichtete die MOPO über Dexters Schicksal. Die neuen Halter hatten ihn nach zwei Tagen schon zurückgebr­acht. Typisch Labrador: Im Wasser ist er in seinem Element. Und dann noch mit Stöckchen ... Lecker Knochen! Da kann Hund sich lange mit vergnügen. Ein Heuballen: Interessan­t, da lässt sich bestimmt was mit anstellen.
Dexters Lieblingsp­latz: auf dem Vordeck mit der Schnauze im Wind, als wäre er der Kapitän an Bord Vor einem Jahr berichtete die MOPO über Dexters Schicksal. Die neuen Halter hatten ihn nach zwei Tagen schon zurückgebr­acht. Typisch Labrador: Im Wasser ist er in seinem Element. Und dann noch mit Stöckchen ... Lecker Knochen! Da kann Hund sich lange mit vergnügen. Ein Heuballen: Interessan­t, da lässt sich bestimmt was mit anstellen.
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