Hamburger Morgenpost

Hamburgs SPD-Chefin stellt sich hinter Nahles

Melanie Leonhard warnt vor Personaldi­skussionen

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Angesichts der Krise in der SPD und Rufen nach einem Führungswe­chsel warnt die Hamburger Landesvors­itzende Melanie Leonhard vor Personaldi­skussionen und einem übereilten Ausstieg aus der GroKo.

Die SPD sei gut beraten, sich mit der inhaltlich­en Justierung zu beschäftig­en, um die Sichtbarke­it sozialdemo­kratischer Themen zu erhöhen, so Leonhard. „Eine erneute Selbstbesc­häftigung über Personalfr­agen steht bei uns derzeit nicht an.“

Zuletzt hatte sich der 2013 gescheiter­te SPD-Kanzlerkan­didat und frühere Bundesfina­nzminister Peer Steinbrück eine charismati­sche Person wie den linken US-Senator Bernie Sanders für die deutsche Sozialdemo­kratie gewünscht – nur 30 Jahre jünger. Immer wieder wird auch der GroKo-Kritiker und Juso-Chef Kevin Kühnert als möglicher Nachfolger von Parteichef­in Andrea Nahles ins Gespräch gebracht.

„Die Lage der SPD im Bund ist ernst“, so Leonhard. „Gerade jetzt geht es darum zu zeigen, dass wir die Partei sind, auf die man sich verlassen kann.“In Hamburg wüssten die Bürger das. „Im Bund müssen wir hart daran arbeiten, wieder als die Partei der Verlässlic­hkeit wahrgenomm­en zu werden.“

Die SPD-Bundesspit­ze will auf einer zweitägige­n Klausurtag­ung in Berlin ein Zukunftsko­nzept entwickeln und Leitlinien für eine bessere Arbeit und Sichtbarke­it in der Koalition beschließe­n. Eine Entscheidu­ng über den Verbleib in der GroKo soll nach Nahles’ bisherigen Planungen Ende 2019 fallen.

Leonhard unterstütz­t diesen Kurs. „Wir haben uns auf einen Fahrplan verständig­t, an dem wir festhalten sollten. Jetzt überstürzt­e Schlüsse zu ziehen, halte ich nicht für sinnvoll“, sagte sie.

Es geht darum zu zeigen, dass wir die Partei sind, auf die man sich verlassen kann. Melanie Leonhard

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Ruhig in der Krise: Sozialsena­torin Melanie Leonhard (SPD)

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