Hamburger Morgenpost

Da ist noch Luft nach oben

„Dritte Republik“überzeugt nicht in jeder Szene

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Von HEIKO KAMMERHOFF

Franz Kaf a lässt schön grüßen: Eine Landvermes­serin (Barbara Nüsse, frischgeba­ckene Preisträge­rin des Theaterpre­ises „Der Faust“) kommt in die Provinz und soll die Grenze nach dem Krieg neu ziehen.

Sie trifft auf viele seltsame Menschen – einen Kutscher, einen blinden Fallschirm­springer, später tritt geisterhaf­t der Hamburger Reeder Albert Ballin auf, dazu gesellt sich ein mysteriöse­r Chor. Das Stück „Dritte Republik“von Thomas Köck spannt einen großen Bogen von den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg ins Heute mit einem überall auf ommenden Nationalis­mus. Der Titel bezieht sich auf ein Schlagwort des österreich­ischen Rechtspopu­listen Jörg Haider, der die Gesellscha­ft umkrempeln wollte.

Der Autor inszeniert sein Werk zusammen mit Regisseuri­n Elsa-Sophie Jach selbst. Dichter Nebel quillt über die Bühne und eine Windmaschi­ne bläst ihn kraftvoll ins Publikum. Ab der ersten Sekunde sind Akteure und vereint in

Inhaltlich ändert sich das in den nächsten knapp zwei Stunden kaum, selbst als sich die Schwaden wieder verzogen haben. Die einzelnen Szenen sind zwar teilweise toll gespielt und verschiede­ne Monolog-Stücke über Grenzen und Nationalis­mus bleiben haften, aber das Stück verliert sich im rein Episodenha­ften und Unfasslich­en. Betrachter also einer Umdüsterun­g.

➤ Thalia in der Gaußstraße: 16., 17., 20., 23.11., 20 Uhr,

Tel. 32 81 44 44, Karten ab 22 Euro

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