Hamburger Morgenpost

Tapferer Till (6) rührt GZSZ-Stars

Mit zwei kam die Diagnose, heute hat er ein Glasauge

- VON BERND PETERS bernd.peters@dumont.de

„Schau mal, das sind meine Zauberauge­n!“Der kleine Till (6) präsentier­t Valentina und Cheyenne Pahde (beide 24) bei sich zu Hause in Kassel fast stolz mehrere Glasaugen. Der aufgeweckt­e Junge nennt seine Prothesen so, die ihm seit seinem zweiten Lebensjahr das rechte Auge ersetzen. Für die „GZSZ“Blondinen, die Till im Rahmen ihres Engagement­s für die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“besuchten, ein Schock. In der MOPO erzählen sie exklusiv davon.

„Till ist unser Held!“, schwärmt Cheyenne Pahde. „Er ist eine so starke Persönlich­keit, ihn kann nichts aus der Bahn werfen. Mit seiner tapferen Art ist er für uns zum Vorbild geworden.“

Das ist nicht übertriebe­n. Denn es ist fast ein Wunder, dass Till überhaupt noch lebt. Vor vier Jahren wurde bei ihm Augenkrebs diagnostiz­iert. Leider viel zu spät! Sein Vater Tino erinnert sich: „Der Augenarzt sagte, dass Till bereits auf dem einen Auge blind sei. Leider war der Krebs schon sehr weit fortgeschr­itten und das andere Auge war ebenfalls mit einem Tumor befallen!“

Umgehend wurde Till das Auge entfernt. „Es war lange nicht klar, ob der Krebs gestreut hat. Wir wussten nicht, ob er überlebt und welche Chancen er hat. In den darauffolg­enden zwei Jahren folgten sechs Chemoblöck­e, unzählige Operatione­n, um immer neue Tumore zu entfernen, Bestrahlun­gen, Spritzen. Über 100 Narkosen hat mein tapferer Kämpfer hinter sich. Aber er hat sich nicht unterkrieg­en lassen, hat sein Lachen nie verloren“, berichtet Tills Mutter Sandra unter Tränen. Und er hat es geschafft: Seit zwei Jahren ist der Krebs besiegt.

Die Schauspiel-Zwillinge der RTL-Serien „Alles, was zählt“und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten “sind 24 Stunden lang bei Tills Familie, um sich über das Thema Augenkrebs zu informiere­n. Denn sie wollen betroffene­n Kindern und Jugendlich­en helfen. Neben einem Spendenauf­ruf beim RTL-Spendenmar­athon am 22. und 23. November solle so viel Aufmerksam­keit wie möglich auf diese eher unbekannte Krankheit gelenkt werden. Ihr Ziel: die Einrichtun­g einer neuen Anlauf- und Begegnungs­stätte mit dem Namen „Elli’s Eyeland“durch die Kinder-AugenKrebs-Stiftung (KAKS).

Cheyenne, mit 250 000 Followern bei Instagram auch eine erfolgreic­he Influencer­in, betont: „Dieser Tag bei Tills Familie hat uns verändert. Wir sind so dankbar, dass es uns gut geht und wir gesund sind.“Ihre Schwester Valentina erklärt: „Ich wusste nicht, dass es Augenkrebs überhaupt gibt. So geht es in Deutschlan­d den meisten Menschen.“Daher werde die Krankheit oft viel, viel zu spät erkannt. „Schon ein Blitzen im Auge des Gegenübers könnte ein Anzeichen sein.“

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Valentina (l.) und Cheyenne Pahde haben sich vom kleinen Till seine Glasaugen zeigen lassen. Sie wollen auf das Thema Augenkrebs aufmerksam machen.
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