Hamburger Morgenpost

Hier schämt sich Hamburgs frechster Fahrrad-Dieb

Mit einer besonders dreisten Masche finanziert­e sich Nils D. sein Leben

- OD

Fahrraddie­be gibt es viele in Hamburg – aber wohl niemand ging so dreist zur Sache wie Nils D.: Der 35Jährige fotografie­rte schöne Räder am Straßenran­d und bot sie bei Ebay zum Verkauf an. Wenn ein Käufer gefunden war, zog D. los und klaute das gewünschte Fahrrad. Jetzt muss er sich vor Gericht verantwort­en.

Insgesamt 16 Mal soll der 35-Jährige zwischen Ende 2017 und Mitte Juni dieses Jahres zugeschlag­en haben. Dabei habe Nils D. probiert, mit dem Verkauf von gestohlene­n Fahrrädern seinen Lebensunte­rhalt zu bestreiten. Bei der Wahl seiner Beute war der Niederländ­er übrigens äußerst wählerisch: Er klaute ausschließ­lich Hollandräd­er.

Bei seinen Streifzüge­n ging D. vornehmlic­h in Eimsbüttel auf FahrradJag­d. Bis Mitte Juni schließlic­h die Handschell­en klickten, Zivilfahnd­er erwischten Nils D. in flagranti. Seitdem sitzt er in UHaft in Billwerder. Der Grund: Fluchtgefa­hr!

Der 35-Jährige ist zurzeit wohnungslo­s. Zu Prozessbeg­inn am Montagnach­mittag zeigt sich der Angeklagte reumütig: „Es tut mir leid für die Menschen, die ich getäuscht und beklaut habe, ich würde am liebsten alles rückgängig machen.“ Angeklagt ist Nils D. nicht allein wegen der Diebstähle: Auch wegen Betrugs muss er sich verantwort­en. Im Kontakt mit potenziell­en Käufern gab er an, das Fahrrad seiner Freundin verkaufen zu wollen. Von dem Geld konnte er sich gerade Essen und die Hostel-Miete leisten, weiter habe er damals nicht gedacht, gibt Nils D. zu Protokoll. Das Urteil soll am 19. Dezember folgen.

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Der Angeklagte Nils D. zu Prozessbeg­inn. Seit Juni sitzt er wegen der Diebstähle in U-Haft.

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