Sind die DieselGrenzwerte Quatsch?
Experten kritisieren Richtlinien der EU. Neue Studie soll bald Klarheit bringen
Sie wurden arg gebeutelt, doch plötzlich keimt bei Zehntausenden Diesel-Haltern Hoffnung auf! Wie die MOPO gestern berichtete, überprüft die EU aktuell ihren Stickoxid-Grenzwert. Höchste Zeit, sagen Kritiker – denn die Festlegung des Grenzwertes ist schon länger stark umstritten. Zuletzt machten sich Hamburgs Christdemokraten Luft bei diesem Thema: Selbst ein Adventskranz würde mehr als die vorgegebenen 40 Mikrogramm pro Kubikmeter verursachen, eine Überprüfung sei zwingend erforderlich. Mit dieser Forderung ist die CDU längst nicht allein. In den vergangenen Wochen äußerten sich unterschiedliche Experten immer wieder kritisch zum EU-Grenzwert, darunter der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lungenheilkunde, Prof. Dieter Köhler. Feinstaub sei erwiesenermaßen gefährlich, bei Stickoxiden sieht die Sache aber anders aus, weil diese nur kurzfristig die Atemwege reizen. In der „Welt“nimmt er als Beispiel einen Raucher, der mal eben 1000 Mikrogramm Stickoxid inhaliert, wenn er an der Kippe zieht. Köhler: „Und wir stellen weiter fest, dass Raucher anschließend oder etwas später nicht tot umfallen.“Seiner Meinung nach sind die strengen Strickoxid-Grenzwerte schlicht Quatsch, zudem sinken die Werte eh schon seit Jahren deutlich.
Der Arbeitsplatzgrenzwert für Stickoxide liegt in Deutschland bei 950 Mikrogramm, in der Schweiz bei 6000, in den USA sogar bei 9500. „Aus medizinischer Sicht ist der StickstoffdioxidGrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter völliger Unsinn“, sagt auch Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle, in der „Zeit“. Im Gegensatz zum Feinstaub sei der Stickstoffdi-