Hamburger Morgenpost

„Walace ist ein Vorbild für mich“

Sein Ziel bleibt: Er will internatio­nal spielen

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Die Herzen der Fans fliegen ihm zu. Douglas Santos hat sich beim HSV ein fantastisc­hes Standing erarbeitet, der Brasiliane­r gilt als vielleicht bester Spieler der zweiten Liga. Und er wird zumindest diese Saison beim HSV zu Ende spielen. Ein Verkauf im Winter wurde von den HSV-Bossen kategorisc­h ausgeschlo­ssen. Für Santos kein Problem. Sein Traum von großen Europacup-Nächten aber bleibt. Im Sommer werden die Karten neu gemischt.

Er hat es längst drauf, das, was wohl am wichtigste­n ist, um sich im Ausland wohlzufühl­en. Die Autogramms­tunde mit den 1400 Kids aus den HSV-Fußballsch­ulen wurde für Douglas Santos zur Demonstrat­ion der Stärke, der 24-Jährige parlierte mit den Kindern in erstaunlic­h gutem Deutsch. Ein Schlagabta­usch, der ihm gefiel.

Dass Santos Anfang Dezember noch im VIP-Bereich des Volksparks­tadions sitzen und Autogramme schreiben würde, war vor wenigen Monaten eher unwahrsche­inlich.

Er wollte weg. In die Europa oder Champions League. Schalke hatte Interesse, St. Petersburg auch. Doch der HSV forderte 20 Millionen Euro.

Zu viel für alle Interessen­ten. Santos schluckte kurz. Dann ging es weiter. „Es ist ja kein großes Geheimnis, dass ich im Sommer Anfragen hatte“, sagt er nun, während er da sitzt und die Kids mit seinen Autogramme­n glücklich macht. „Aber ich fühle mich beim HSV sehr wohl und spiele sehr gerne hier.“

Dass die HSV-Bosse einen Wechsel im Winter ausschließ­en, hat Santos vernommen. „Das ist kein Problem für mich“, sagt er. „Mein ganzer Fokus richtet sich darauf, mit dem HSV aufzusteig­en.“Und dann? Da zuckt er mit den Achseln. „Das ist schwer zu prognostiz­ieren. Es ist Fußball, da weißt du nie, was passiert. Aber natürlich bleibt es mein Ziel, eines Tages internatio­nal zu spielen.“

Mit dem HSV wird das zunächst mal schwierig. Das weiß auch Santos. Dennoch: Nur 150 Kilometer entfernt, in Hannover, demonstrie­rt ihm gerade Landsmann Walace, dass man sich auch bei kleineren Klubs große Träume erfüllen kann. Der Ex-Hamburger ist wieder fester Bestandtei­l seines Nationalte­ams. „Walace ist ein Vorbild für mich“, sagt Santos. „Der Weg, den er gegangen ist, ist beeindruck­end. Er hat sich über starke Leistungen in Hannover wieder in die Seleção gespielt. Das möchte ich auch schaffen, wenngleich es nicht leicht ist. Aber Walaces Beispiel zeigt, dass der Nationaltr­ainer auch immer nach Deutschlan­d schaut.“

Nicht nur nach München oder Dortmund. Auch nach Hannover. Und vielleicht bald wieder nach Hamburg. Das liegt auch an Santos.

Walaces Beispiel zeigt, dass der Nationaltr­ainer auch immer nach Deutschlan­d schaut. Douglas Santos

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Douglas Santos (l.) und Walace wechselten nach ihrem Olympiasie­g 2016 kurz nacheinand­er zum HSV.
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