Hamburger Morgenpost

Das ItoProblem

Vom Fan-Liebling zum Bankdrücke­r

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In 20 Bundesliga-Spielen kam Tatsuya Ito in der vergangene­n Saison beim HSV zum Einsatz. Der kleine Japaner dribbelte sich mit seiner unbeschwer­ten Art schnell in die Herzen der Fans und stellte so manchen Gegner vor Probleme. Ito war ein entscheide­nder Faktor im HSVSpiel. Davon kann im Moment überhaupt nicht mehr die Rede sein. Seit ein paar Wochen ist der 21-Jährige nur noch auf der Bank oder dem Trainingsp­latz zu sehen.

Spielpraxi­s gehört bei jungen Spielern zu den wichtigste­n Voraussetz­ungen für eine gute Entwicklun­g. So sieht es auch HSV-Trainer Hannes Wolf, der gerne betont, dass es nicht gut ist, wenn ein Spieler nur trainiert, aber nie zum Einsatz kommt. Um dieses Problem zu lösen, werden beim HSV gerade die jungen Profis immer wieder zum Spielen zur U21 geschickt. Bei Ito sieht es anders aus. Er gehörte in den bislang fünf Liga-Spielen unter Wolf zwar stets zum Kader, kam aber nie zum Einsatz.

Was sagt man beim HSV zur Ito-Problemati­k? „Ich mache mir um Tatsuya Ito keine Sorgen. Er hat im letzten halben Jahr einfach wahnsinnig viel erlebt und verarbeite­n müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass er erst 21 Jahre alt ist und noch viel lernen muss“, sagt Sportvorst­and Ralf Becker, der zudem darauf verweist, dass sich Ito auch im Training anbieten muss. „Unsere Mannschaft lebt vom Konkurrenz­kampf. Wir können für unsere Spieler nur die Rahmenbedi­ngungen bieten, sie bei ihrer Entwicklun­g begleiten.“

Ito selbst will zurzeit nicht reden. Auf dem Trainingsp­latz gab er in den letzten Tagen auffällig Gas. Ob das alleine für einen Einsatz morgen gegen Paderborn reichen wird, ist dennoch fraglich.

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