Trumps Ex-Anwalt packt aus: Eswird eng für den Präsidenten
Belastende Aussagen über Russland-Kontakte. Demokraten fordern bereits Amtsenthebungsverfahren. Dem Beschuldigten Michael Cohen drohen in einem anderen Fall fünf Jahre Gefängnis
WASHINGTON - Kippt Donald Trump aus dem Amt? Es wird eng für den US-Präsidenten, denn Trumps früherer Anwalt, Michael Cohen, hat nach Darstellung von Sonderermittler Robert Mueller wichtige Informationen über Trumps Russland-Aktivitäten geliefert. Dabei soll es vor allem um ein geplantes Hochhaus-Bauprojekt gehen. Cohen habe „signifikante Anstrengungen“unternommen, um die Ermittlungen zu unterstützen, heißt es in dem jetzt veröffentlichten Papier.
Bei den Demokraten regen sich bereits erste Stimmen, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump fordern. Der kalifornische Kongressabgeordnete John Garamendi gehörte zu den Ersten, die eine solche Forderung aussprachen.
Cohen soll demnach auch über Versuche russischer Stellen berichtet haben, mit Trump und seinem Wahlkampflager in Kontakt zu kommen. Die Informationen Cohens seien „glaubhaft und wahrhaftig“. „Cohen versorgte das Büro des Sonder-
ermittlers mit nützlichen Informationen über bestimmte geheime, auf Russland bezogene Dinge im Zentrum der Untersuchungen, die er durch seinen regelmäßigen Kontakt mit Firmenvertretern während des Wahlkampfs erhalten hatte“, heißt es in dem Papier.
Im Kern versuchen die Ermittler herauszufinden, ob Trump noch bis weit in den Wahlkampf hinein seine Geschäftsinteressen in Moskau weiterverfolgt hat und sich damit vielleicht politisch erpressbar gemacht hat. Zur gleichen Zeit hat es nach Informationen der US-Geheimdienste massive Eingriffe aus Russland in die USWahlen gegeben. Cohen hatte zugegeben, bei einer Vernehmung im Kongress dazu gelogen zu haben.
In einem anderen Verfahren wird für Cohen eine Haftstrafe von fünf Jahren vorgeschlagen. Dabei geht es um Schweigegeldzahlungen an den früheren Pornostar Stormy Daniels wegen eines angeblichen Verhältnisses mit Trump.